Spielzeughersteller Die Wuppertaler Schwebebahn als Modell: Lego trifft Entscheidung

Wuppertal · Eine Jury hat sich mit dem Entwurf eines Wuppertaler Studenten befasst. Das Unternehmen gab heute seine Entscheidung bekannt.

Die Wuppertaler Schwebebahn war als Lego-Modell im Gespräch - so sah der Entwurf aus.

Die Wuppertaler Schwebebahn war als Lego-Modell im Gespräch - so sah der Entwurf aus.

Foto: Manuel Dwinger/Lego Ideas

Das Unternehmen Lego hat den Plänen für ein Modell der Wuppertaler Schwebebahn eine Abfuhr erteilt. Das teilte der Spielwarenhersteller am Dienstag mit. Ein Gremium aus Designern, Managern und Marketingexperten, das die Einführung neuer Lego-Bausätze beurteilt, habe die Umsetzung jetzt abgelehnt.

Zum Hintergrund: Der Wuppertaler Student Manuel Dwinger hatte Ende letzten Jahres einen digitalen Entwurf für ein Schwebebahnmodell aus Lego-Bausteinen entwickelt und im Ideenportal von Lego vorgestellt. Dort können Online-Nutzer abstimmen, ob die Idee zukünftig wirklich ein Bauset werden soll.

Dwingers Modell kam gut an. Schon bald hatte er 10 000 Unterstützer für seinen Vorschlag gewonnen. Eine wichtige Marke. Ab einer Zahl von 10 000 Fürsprechern nimmt eine Expertenrunde von Lego den Entwurf genauer unter die Lupe und entscheidet darüber, ob er wirklich als Modell veröffentlicht und hergestellt werden soll. In Dwingers Fall fiel das Urteil jetzt negativ aus.

„Das enttäuscht natürlich“, sagt Martin Bang, Geschäftsführer von Wuppertal Marketing. Er hatte damals eine Stadtwette ausgerufen, um die Stimmen möglichst schnell zu sammeln. In den vergangenen Monaten habe Wuppertal Marketing mehrfach nachgefragt, wann mit einer Entscheidung von Lego zu rechnen ist, und werde auch nun noch einmal nachhaken. „Wir haben so viele tolle neue Wuppertal-Produkte, das tröstet ein wenig darüber hinweg“, sagt Martin Bang.

Von den 39 Produkten, die in der ersten Jahreshälfte 10 000 Unterstützer erhielten, beschied Lego vier positiv: Insekten, den Orient-Express, Science-Fiction-Szenen und eine Polaroid-Kamera. Zu den Gründen, warum die Jury die Schwebebahn ablehnt, äußert sie sich nicht explizit. Die Möglichkeit, sie als Set herauszubringen, sei umfassend überdacht worden. Als Kriterien nennt Lego, wie gut ein Entwurf in die Marke passt, wie groß die erwartete Nachfrage ist, ob die Kapazität für die Produktion vorhanden ist, und ob das Modell sicher und gut bespielbar wäre.

Im Sommer vergangenen Jahres war Manuel Dwinger das erste Mal in Wuppertal – und fasziniert von der Schwebebahn, erzählte er. Und als Kind habe er viel mit Lego gespielt. Also entwickelte er am Computer den digitalen Entwurf für eine Lego-Schwebebahn. Die Idee, dass daraus ein richtiges Set werden könnte, kam ihm erst später.

„Ich glaube, das, was Wuppertal zu Wuppertal macht, ist vor allem die Schwebebahn. Ich denke schon, dass das ein großer Teil der Stadt ist“, sagte Manuel Dwinger. Er baute sie so realistisch wie möglich nach. Es sei nicht so einfach gewesen, den richtigen Farbton zu finden: „Das Gerüst hat ein ganz charakteristisches Grün und Rostrot.“ Die Scheiben am Ende mit der Sitzplatzkonstellation, die die Fahrgäste direkt auf die Wupper unter ihnen schauen lassen, und die Räder sehen dem Original sehr ähnlich. Später kamen noch ein Gerüst und ein kleiner Bahnsteig hinzu. „Das haben sich viele gewünscht“, sagte der Student. Ohnehin sei die Schwebebahn ohne Gerüst eigentlich unfertig. „Ich hatte immer ein bisschen Angst, dass ich es nicht so hinbekomme, dass es aussieht, als würde sie hängen.“ Das Problem hat Manuel Dwinger mit durchsichtigen Lego-Steinen gelöst.

(pal/mr)
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