Wuppertal Die Stadtteilbibliothek in Wichlinghausen ist mehr als eine Ausleih-Station

Die neue Stadtteilbibliothek in Wichlinghausen soll Kinder fürs Lesen begeistern.

Wuppertal: Die Stadtteilbibliothek in Wichlinghausen ist mehr als eine Ausleih-Station
Foto: Stefan Fries

Wichlinghausen. Bücher, meterhoch in Regalen, viel Stille und sachliche Amts-Atmosphäre: So erinnert sich manch Älterer an Büchereien. Doch in Wuppertal waren insbesondere die Stadtteilbibliotheken schon immer freundliche Orte und sind längst viel mehr als „Ausleih-Stationen“, wie Cordula Nötzelmann betont. „Besucher halten sich dort auf, lesen Zeitung, recherchieren im Internet“, sagt die neue Leiterin der Wuppertaler Stadtbibliothek: „Sie erledigen in Gruppen ihre Hausaufgaben oder lernen für die Facharbeit.“

Gerade erst ist die Bücherei in Wichlinghausen neu eröffnet worden. Lesefans finden sie an der Wichlinghauser Straße 103. Anerkennung für den rund 20 000-Euro-Umbau gab es schon reichlich, unter anderem Bezirksbürgermeisterin Christel Simon lobte das „schöne neue Zuhause der Stadtteilbibliothek“. Sie soll insbesondere junge Wuppertaler zum Lesen ermuntern — bereits am Wichlinghauser Markt war die Einrichtung deshalb auch als Kinder- und Jugendbibliothek bekannt.

Im Wuppertaler Osten gibt es aber noch mehr Möglichkeiten. Die historisch gesehen älteste Bibliothek Wuppertals ist die Barmer im Haus der Jugend. Sie wurde 1852 als Verwaltungsbibliothek im damaligen Rathaus eingerichtet. 1900 folgte die Eröffnung der neuen Stadtbibliothek in der Ruhmeshalle — dem heutigen Haus der Jugend Barmen.

2011 war die Einrichtung nach mehr als einjähriger Schließung wegen erforderlicher Brandschutzsanierung wieder erreichbar. „Es ist eines unserer größten Häuser mit rund 600 Quadratmetern Fläche und hat einen Bestand von etwa 46 000 Medieneinheiten, wie wir heute sagen“, erklärt Nötzelmann. „Also nicht nur Bücher, sondern beispielsweise auch Filme, CDs und Spiele.“ Die Einrichtung werde „gut angenommen“ und habe rund 7500 Besucher im Monat, so Nötzelmann. Im Mittelpunkt stehen Lese- und Sprachförderung sowie auch die Schulung von Lesepaten. „Das ist sehr wichtig, um Kinder wirklich frühzeitig an Sprachklang und Lesen heranzuführen.“ Geöffnet ist derzeit 37 Stunden pro Woche.

Die Langerfelder Bibliothek war seit den frühen 1980er Jahren am Langerfelder Markt erreichbar, sie zog 1996 in Räume an der Schwelmer Straße 11 und bietet Nutzern Platz auf 160 Quadratmetern. Rund 9000 Medien sind im Angebot, und wie auch in Barmen gibt es dort W-LAN.

Geöffnet ist in Langerfeld dienstags und donnerstags mit insgesamt 14 Öffnungsstunden. Montags ist der Tag der Leseförderungstag. Es bestehe auch ein enger Kontakt zum Bürgerverein. Dessen Vorsitzende, Margret Hahn, bestätigt „die gute Arbeit“ in der Bibliothek: „Es ist toll, was die Mitarbeiter für einen Einsatz zeigen, um Kinder ans Lesen heranzuführen, das fruchtet ungemein.“ Nicht nur in Langerfeld seien Büchereien „unwahrscheinlich wichtig“, betont Hahn. Zusammengearbeitet wird im Wuppertaler Osten mit Kindergärten und Schulen, Inklusionsklassen und dem Offenen Ganztag. “ S. 20

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