Die Stadthalle in der Raucherfalle

Ab Dienstag darf in öffentlichen Gebäuden nicht mehr gequalmt werden.

Wuppertal. Auch das grundsätzliche Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden ist neu ab 1. Januar. Die Wuppertaler werden das bei Behördengängen aber kaum zu spüren bekommen, da in den meisten Verwaltungseinrichtungen die Paffer bereits vor die Tür gesetzt wurden. Wuppertals oberster bekennender Qualmer, Stadtdirektor Johannes Slawig, muss dennoch weitere Einschränkungen in Kauf nehmen. Für städtische Mitarbeiter werden Raucherzimmer eingerichtet, die Ratsherren und -frauen können in den Sitzungspausen ihrem Laster hingegen nicht länger auf den Fluren nachgehen. Keine Raucherzimmer gibt es an der Universität. Die Hochschule ist seit langem rauchfrei, Professoren wie Studenten müssen vor die Tür. Das trifft auch auf die Mitarbeiter der Helios-Kliniken zu. Blauer Dunst im Krankenhaus ist tabu. Verzwickter ist die Lage in der Stadthalle. Zwar handelt es sich um ein öffentliches Gebäude, das aber privatrechtlich betrieben und genutzt wird. Für den stellvertretenden Geschäftsführer Herbert Heck bedeutet dies, dass die Stadthalle nicht generell rauchfrei sein kann. Bei privaten Veranstaltung müsse es künftig möglich sein, das Rauchen zu gestatten. Außerdem hat die Stadthalle zumindest im Sommer den Vorteil einer großen Außenterrasse. Ausnahmen lasse das Gesetz unter anderem bei Brauchtumsveranstaltungen zu. "Deshalb werden wir klären müssen, ob zum Beispiel die Karnevalsveranstaltung am 18. Januar unter diese Regelung falle", so Heck. Bis dahin werde man eine Art Raucherkodex für die Stadthalle entwerfen. Fest steht, dass bei klassischen Kulturveranstaltungen wie den Sinfoniekonzerten das historische Gemäuer qualmfrei bleibt. Im Gegensatz zur Silvesterparty. Montagnacht darf in der Stadthalle auch mit Zigarette aufs neue, rauchfreiere Jahr angestoßen werden.

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