Die Sorge: "Aufkaufen, ausbeuten und fallen lassen"

Die Mieter der Siedlung Am Sternenberg wissen wenig und sorgen sich.

Wuppertal. "Wir haben davon schon gehört", hieß es gestern am Sternenberg 52 zum Verkauf der Wohnungen an die Bank Goldmann & Sachs. Allerdings beschränkte sich das Wissen der meisten Mieter allein auf "Gerüchte aus dem Haus" - ein Schreiben der LEG hat niemand erhalten. "Wir haben aus der Zeitung von Verkaufsabsichten erfahren, in letzter Zeit wurde das Thema dann aber wieder tot geschwiegen", erklärte Paul Spoida.

Spoida spricht schlecht von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG): "Vom Vermieter werden wir allein gelassen. Ohne Druck klappt hier überhaupt nichts." Auf die von der LEG versprochenen neuen Sanitäranlagen musste Spoida dreieinhalb Jahre warten.

"Der äußere Schein wird aber gewahrt: Eine neue Solaranlage und einen neuen Anstrich gab es. Klar, damit sich die Häuser besser verkaufen lassen", mutmaßt der 48-Jährige. An den Vermieterwechsel knüpft er keine großen Hoffnungen. "Die werden zwar sicherlich erneuern, dann aber, um höhere Mieten mit einer angeblich besseren Wohnqualität zu rechtfertigen", befürchtet er. "Man kennt das ja: Aufkaufen, ausbeuten und fallen lassen."

Nachbar Johann Kaiser wohnt seit 1974 in der Siedlung. Über die LEG beschwert er sich nicht. Durch den Verkauf sieht er allerdings den Status des sozialen Wohnungsbaus gefährdet.

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