Die Schwebebahn ist kein Denkmal mehr

Mit dem Einsatz neuer Materialien an der Werther Brücke erlischt der Denkmal-Status.

<strong>Wuppertal. Für die Wuppertaler - nicht nur für die eingefleischten Fans - ist es ein Schock: Einst war die Schwebebahn, das Wahrzeichen ihrer Stadt, angedachter Kandidat für ein Weltkulturerbe, in Zukunft wird sie nicht mal mehr ein Denkmal sein. Der Grund, warum die Schwebebahn spätestens nach Ende der Aufbauarbeiten - geplant ist eine Fertigstellung in 2011 - von der Denkmalliste fliegen wird: Die vier Haltestellen Werther Brücke, Landgericht, Völklinger Straße und die Wagenhalle in Oberbarmen können nicht denkmalgerecht ausgebaut werden.

Keine Zuschüsse mehr vom Land

Am Mittwochabend erläuterte Stadtwerkechef Andreas Feicht im Wirtschaftsausschuss, dass die Rekonstruktion nach Denkmalauflagen 14 Millionen Euro zusätzlich kosten würde. Zuschüsse vom Land stehen dafür nicht zur Verfügung. Deshalb steht der Entschluss der Stadtwerke fest: Die Station Werther Brücke soll "historisierend" nach altem Vorbild nachgebaut werden. Dabei verzichten die WSW allerdings auf historische Materialien. Laut Feicht werde "der Unterschied keinem auffallen". Neue Aufzüge sollen hinzukommen.

Für Uwe Haltaufderheide, Fachreferent für Denkmalschutz bei der Stadt, ist es "sicher", dass die Schwebebahn mit ihren Traggerüsten und Haltestellen nach den Arbeiten nicht länger auf der Denkmalliste erscheint.

Das liegt vor allem daran, dass bei der Umgestaltung keine historischen Materialien verwendet werden. "Mit dem Einsatz von neuen Materialien erlischt die historische Dimension", sagt Haltaufderheide. Aus Sicht der Denkmalpflege sei das "beschämend". Offen ist noch, ob der Kaiserwagen und die Wuppermauern ials Einzelobjekte weiterhin unter Denkmalschutz stehen werden.

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