Wuppertal Die Partnerstädte gratulieren Wuppertal zum Geburtstag

Wuppertal · Empfang für Vertreter aus Beer Sheva & Co. mit Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.

 Glückwünsche aus dem Ausland: Die Gäste aus den Partnerstädten trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Glückwünsche aus dem Ausland: Die Gäste aus den Partnerstädten trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Foto: Schwartz, Anna (as)

„Ich hoffe, alle haben gut geschlafen“, sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke zu den vielen Gästen aus Wuppertals Partnerstädten im Ratssaal, „denn es wird ein ganz langer Tag.“ Vertreter aus Beer Sheva in Israel, aus Kosice (Slowakei), aus South Tyneside in England, Legnica in Polen, aus dem französischen St. Etienne, aus Schwerin, Berlin-Tempelhof-Schöneberg, Jekaterinburg (Russland) und sogar aus dem tunesischen Tabarka waren der Wuppertaler Einladung zum 90. Stadtgeburtstag gefolgt und trugen sich am Samstagmorgen beim Empfang im Barmer Rathaus ins Goldene Buch der Stadt ein. „Wir sind froh und stolz, dass wir Delegationen aus nahezu zu allen Partnerstädten begrüßen dürfen“, sagte Mucke, der in seiner Rede die Bedeutung der teils jahrzehntelangen Beziehungen als Beitrag zum Frieden und zur Verständigung in Europa hervorhob.

Viel Applaus gab es bei der Begrüßung für die Ehrenbürgerin und Altoberbürgermeisterin Ursula Kraus, in deren Amtszeit Städtepartnerschaften gewachsen seien, so Mucke. Zwei, die sich in besonderer Weise darum bemüht und verdient gemacht haben, sind Arno Gerlach und Ernst-Andreas Ziegler. Sie trafen am Samstag viele Freunde und Weggefährten, darunter Irith Ovadia-Alsberg, langjährige Vorsitzende des Freundeskreises Wuppertal in Israel, die Wuppertaler Wurzeln hat: „Ich freue mich ganz besonders, hier zu sein.“ Ihr Vater war Paul Alsberg, nach dem seit 2008 ein kleiner Park im Briller Viertel benannt ist, wie Ernst-Andreas Ziegler berichtet: „Paul Alsberg war damals der letzte jüdische Abiturient des heutigen Carl-Fuhlrott-Gymnasiums, er wurde später ein international geachteter Professor für Archivkunde und Staatsarchivar in Israel. Er engagierte sich mit seiner Familie trotz furchtbarer Erlebnisse mit seinem Vaterland für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel und die Partnerschaft zwischen Wuppertal und Beer Sheva.“

Die älteste Partnerschaft besteht nach England

Was den Austausch und internationale Beziehungen angeht, war Wuppertal schon sehr früh aktiv: Die älteste Städtepartnerschaft besteht zum nordenglischen South Tyneside: „Schon seit 1951“, wie Bürgermeister Norman Dick hervorhob. Aus dem Bergischen Land gab auch zeitig Bestrebungen, Kontakte zu Städten hinter dem Eisernen Vorhang zu knüpfen, wie sich Janina Lisowska aus Legnica erinnert, die die teils schwierigen Anfänge der Verschwisterung beider Städte miterlebt hat.

Als sich Wuppertal und Schwerin 1987 befreundeten, konnten niemand ahnen, dass der Austausch auf kommunaler Ebene nur drei Jahre später nach dem Fall der Mauer von besonderer Bedeutung sein würde, erinnerte Oberbürgermeister Rico Badenschier aus Schwerin, der den guten Kontakt ins Bergische lobte.

Vertreter aus Tunesien waren erstmals in Wuppertal

„Zum ersten Mal überhaupt können wir einen Vertreter aus der tunesischen Partnerstadt Tabarka hier begrüßen“, sagte Mucke in Richtung Bürgermeister Abdalla Rjaibi, der seinerseits dem Mitinitiator des Freundschaftsvereins, Dietmar Bell, dankte und seine nordwesttunesische Gemeinde kurz vorstellte – in der nach dem Arabischen Frühling und demokratischen Wahlen nun 50 Prozent der Volksvertreter Frauen seien.

Nach der Eintragung ins Goldene Buch und einem kleinen Sektempfang brachen die Gäste in die Stadt auf und sammelten neue Eindrücke von Wuppertal – unter anderem die französische St. Etienne-Gruppe auf einer Rundfahrt im Oldtimerbus. Später trafen sich dann viele beim Langen Tisch im Dorf der Städtepartnerschaften wieder.

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