„Die Magie der Bücher ist nicht zu ersetzen“

Was lesen die Wuppertaler — und wie? Am WZ-Mobil erzählen Leser von Lieblingsbüchern und Lesegewohnheiten.

„Die Magie der Bücher ist nicht zu ersetzen“
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Mit der dunklen Jahreszeit kommt auch die Leselust wieder — sei es als traditionelles, gedrucktes Wort oder digital als E-Book. Dabei müssen sich die lokalen Buchhandlungen der Konkurrenz im Internet stellen. Eine weitere Alternative ist die Stadtbibliothek: Laut Leiterin Ute Scharmann wurden im vergangenen Jahr in Wuppertal insgesamt 1,2 Millionen Bücher ausgeliehen — inklusive der Ausleihen für Remscheid und Solingen. Der Anteil der digitalen Medien belief sich 2014 bereits auf rund 72 000, wobei die Wuppertaler davon 42 000 ausliehen. „Der Zuwachs der in Wuppertal ausgeliehenen E-Medien in den vergangenen Jahren ist mit rund 20 Prozent zu beziffern“, sagt Scharmann, „vor allem im Bereich Belletristik.“ Gregs Tagebücher und das Bilderbuch zum Grüffelo seien absolute Renner.

Was die Wuppertaler für Lesegewohnheiten haben, erzählten sie gestern am WZ-Mobil vor der Stadtbibliothek. Monika Griesmann: „Momentan lese ich Frank Schätzings ,Breaking News’, ich mag aber auch Krimis und historische Sachbücher. E-Books sind mir zu unpersönlich, das Medium ist mir für Literatur zu klein. Ich halte lieber ein Buch in der Hand.“

„Ich bereite mich beruflich bedingt auf Weihnachten vor und habe Bücher, CDs und DVDs ausgeliehen. Die Magie der Bücher ist nicht zu ersetzen, daher habe ich keine E-Books“, sagt Kirchenmusikerin Olga Mascha Malochovaskaja. Christiane Demuth liest sehr viel: „Hauptsächlich mag ich Krimis, lieber in Buchform, aber hin und wieder auch digital. Im Jugendbuchbereich sollte man unbedingt Layers von Ursula Poznanski gelesen haben.“

„Ich nehme lieber ein Buch in die Hand als ein E-Book“, sagt auch Arno Hadasch. „Ich lese gerne historische Krimis und momentan ,Das hohe Haus’ von Roger Willemsen.“ Susanne Peters nutzt E-Books zu speziellen Gelegenheiten: „Ich lese E-Books auf Reisen, da spart man viel Gepäck. Außerdem leihe ich in der Stadtbibliothek teure Sprachzeitschriften und Reiseführer. Ansonsten mag ich lieber das Papier. Zur Zeit lese ich ,After You’ von Jojo Moyes und ,Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry’ von Rachel Joyce.“

Gerd Koßmann bevorzugt das Papier — aber seine Frau zum Beispiel die digitale Form der Tageszeitung — weil er immer „im Papier der Zeitung rumfetze, ausschneide oder kopiere“.

„Als Pendlerin habe ich in der Bahn immer genügend Zeit zum Lesen“, erzählt Nina Neust. „Morgens meistens erstmal die WZ und abends auf dem Rückweg Bücher. Mal auf dem E-Book-Reader, mal als echtes Buch. Der E-Book-Reader bietet sich bei sehr dicken Büchern an, dann muss man diese nicht täglich mitschleppen. Ganz auf echte Bücher verzichten möchte ich nicht, da würde mir etwas fehlen, zum Beispiel der Geruch und das Umblättern. Momentan lese ich ,Girl on the Train’ von Paula Hawkins und als nächstes folgt das neue Buch ,Rolle vorwärts’ von Samuel Koch.“

„Schon nach dem Lesenlernen habe ich Bücher geliebt. In den vergangenen 20 Jahren waren es vorwiegend historische Romane. Als ich dann von der Enkelin Krimis geliehen bekam, kam ich auf den Geschmack. Ich kaufte mir alle Wallander-Romane von dem leider verstorbenen Mankell“, sagt Irmgard Schröder. „Im Mai bekam ich von meiner Enkelin zum 80. Geburtstag einen E-Book-Reader geschenkt und war sofort begeistert. Bücher blieben liegen. Jeden Abend nach dem Fernsehprogramm lese ich nun Krimis, die im E-Book-Reader von meiner Enkelin gespeichert wurden.“

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