Die letzten Wochen für die Hauptschule Röttgen

Stadt schlägt vor, im Gebäude einen Standort der Hauptschule Hügelstraße einzurichten.

Die letzten Wochen für die Hauptschule Röttgen
Foto: Andreas Fischer

Am Freitag werden die Zehntklässler mit einer festlichen Zeugnisübergabe entlassen. Die drei Sprachförderklassen und die Berufsvorbereitungsklasse bleiben zwei Wochen länger. Danach soll die Hauptschule — wie 2013 beschlossen — schließen. Die Lehrer sind dabei, ihre persönlichen Materialien einzupacken.

Ob die Hauptschule Uellendahl ganz schließt, entscheidet der Stadtrat am 7. Juli. Denn durch den hohen Zuzug Geflüchteter steigt der Bedarf an Hauptschulplätzen stetig. Der Schulentwicklungsplan rechnet für kommendes Schuljahr mit 291 Fünftklässlern an Wuppertaler Hauptschulen, für das Jahr 2020 mit 368 und 2023 mit 378 Fünftklässlern. Auch die vielen Integrationsklassen brauchen Platz — der an den verbliebenen Hauptschulen oft nicht vorhanden ist.

Die Verwaltung schlägt deshalb vor, im Gebäude Röttgen einen Teilstandort der Hauptschule Hügelstraße einzurichten. Seiteneinsteigerklassen, eine Regelklasse der Jahrgangsstufe 9 und Hauptschüler im Langzeitpraktikum sollen dann dort unterkommen. Schon jetzt leitet Lars Büttgenbach gleichzeitig die Hauptschule Hügelstraße und Röttgen. Manche Lehrer pendeln seit längerem zwischen beiden Schulen; jetzt wechselt ein Großteil von ihnen nach Oberbarmen. Die meisten dieser Lehrer haben viele Jahre am Röttgen verbracht und trauern der intensiven Zusammenarbeit hinterher. „Dinge, die hier unbürokratisch gelöst werden, muss man dort erst organisieren“, sagt Thorsten Aab. Rektor Lars Büttgenbach findet: „Es war schwierig, in zwei Institutionen zu denken. Manchmal dachte ich, ich hätte etwas erledigt — aber dann war das an der anderen Schule.“

Den Schülern selbst macht die Situation wenig aus. Sie feiern, dass sie ihre Schulzeit hinter sich gebracht haben. Manche Familien allerdings bedauern schon seit fünf Jahren, dass sie ihre jüngeren Kinder nicht an der gleichen Schule unterbringen konnten. Außer den persönlichen Gegenständen bleibt am Röttgen erst einmal alles, wie es ist. Schulbücher der oberen Klassen und das Schularchiv lagern im Keller, Tische und Stühle stehen in den Zimmern. Das etwas weiter oben gelegene Gebäude der Hauptschule soll zukünftig von der Schule am Nordpark genutzt werden. tah

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