Die letzte Uraufführung Beimels

Am Samstag singt das Kettwiger Bach-Ensemble das letzte Stück, das der Komponist geschrieben hat.

Die letzte Uraufführung Beimels
Foto: Angel Araujo

Die Erinnerung an Thomas Beimel ist in Wuppertal und dem Rest von NRW und Deutschland noch lebendig. Gerade in diesem Jahr, in dem er 50 Jahre alt geworden wäre. Besonders lebendig wird die Erinnerung an diesem Wochenende. Dann erklingt die letzte Uraufführung eines Werkes von Beimel in der St. Laurentius-Kirche Elberfeld. Das Konzert des Kettwiger Bach-Ensembles unter der Leitung von Wolfgang Kläsener beginnt am Samstag, 14. Oktober, um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Für Kläsener ist das Konzert in mehrfacher Hinsicht besonders. Einerseits natürlich, weil es das letzte Stück Beimels ist, das uraufgeführt wird. „Das Kettwiger Bach-Ensemble hat die meisten Chor-Werke Beimels uraufgeführt“, sagt er. So wurde auch dieses Stück gemeinsam erarbeitet, noch zu lebzeiten Beimels, der am 29. Juni vergangenen Jahres starb.

Das Werk Beimels beschäftigt sich mit dem Prolog des Johannes Evangeliums und wird als Hauptteil des Konzertes umrahmt von zwei Werken von Johann Sebastian Bach und Anton Bruckner. Hier liegt die zweite Besonderheit des Konzertes. Denn einerseits ist es das Geburtstagskonzert für Thomas Beimel. Andererseits ist das Konzert der Beitrag des Bach-Ensembles zum Reformationsjahr.

Aufgeführt wird die Lutherische Messe G-Dur von Bach sowie die Katholische Messe E-Moll von Bruckner. Beides seien großartige, wenn auch völlig verschiedene Werke, so Wolfgang Kläsener. Bachs Stück sei ein Feuerwerk brillianter Klänge, Bruckners Stück eine tiefe Meditation. Das Konzert verbindet also die beiden Hauptströmungen der Christlichen Religion.

Dazwischen wird das letzte Stück Beimels erklingen. „Eine unkonventionelle Vertonung des ersten Satzes des Johannes Evangeliums“, sagt Kläsener. Der Chor bringe Medodien, Harmonien und Klatschen ein“ - letzteres als „akustisches Ereignis, als perkussiver Anteil“ der Musik. Begleitet wird der Chor durch das Orchester — mit denselben Bläsern wie bei Bruckner später — die „Klänge, Rhythmen, Melodien“ einbringen.

Das Stück dauert sieben Minuten. Beinmel habe immer versucht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sagt Kläsener. Seine Stücke seien nie lang gewesen, immer kompositorisch verdichtet. „Die sieben Minuten sind prall gefüllt“, versichert Kläsener.

Die Vorarbeit habe zwei Jahre gedauert - mit Beimel. Es war seine letzte Komposition. Wolfgang Kläsener sagt, die letzte, die Beimel noch vollständig verschriftlicht hat. Das Werk war noch nicht in Reinschrift übertragen, aber Beimel habe eine sehr schöne Noten-Handschtrift gehabt, die man gut lesen könne.

Wolfgang Kläsener verspricht ein sehr interessantes Konzert, mit Musik aus dem barock, der Romatik und dem 21. Jahrhundert. „Unglaublich reizvoll“ nennt er die Kombination. Vor allem im Raum der Laurentiuskirche. Gerade dort werde die Musik eine große Wirkung entfalten. Eine Wirkung, wie sie Thomas Beimels Andenken gebührt.

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