Die Lebensretterin vom Heimatplan

Drei Verletzte und ein Schaden von 30.000 Euro sind die Bilanz des Brandes am Heimatplan. Ein Rauchmelder und Lea Köbbemann (19) haben am 1. Weihnachtstag Schlimmeres verhindert.

Zooviertel. 1. Weihnachtstag, 7.30 Uhr. Lea Köbbemann wird wach: Für einen Feiertag viel zu früh. Aber da war dieses penetrante Piepen, dass durch die Wand des Nachbarhauses am Heimatplan (Ecke Hindenburgstraße) zur 19-Jährigen herüberdrang: „Ich dachte erst, das sei mein Wecker.“

Der war’s definitiv nicht. Gleich nebenan über dem Mini-Supermarkt stand eine Küche in Flammen, wie die Abiturientin beim Blick aus dem Fenster sah. Die 19-Jährige verhielt sich wie ein Profi: Während sie sich anzog, alarmierte sie die Feuerwehr, dann rannte sie zum dreigeschossigen Sechs-Familienhaus nebenan und klingelte überall „Sturm“. Als die Feuerwehr vor Ort erschien, hatten sich schon mehrere Bewohner in Sicherheit gebracht und dankten ihrer aufmerksamen Nachbarin.

Die Brandwohnung mussten die Retter allerdings aufbrechen, und sich bei dichtem Rauch und „Null Sicht“ zu den Bewohnern — ein Ehepaar (41, 42) und deren Sohn (19) — durchkämpfen. Die Eltern wurden vor Ort ambulant behandelt. Ihr Sohn wurde mit einer schweren Rauchgasvergiftung in eine Spezialklinik nach Dorsten gebracht. Am Montag hieß es, dass die Sauerstoff-Behandlungen dort erfolgreich waren. Der junge Mann sei auf dem Weg der Besserung.

Und die Lebensretterin? Lea Köbbemann geht heute wieder arbeiten. Seit vergangenen August leistet sie ihr freiwilliges soziales Jahr — bei der Retterorganisation „Die Johanniter“. Dort wird man sie für ihren Einsatz bestimmt loben. Seitens der Polizei hieß es jedenfalls, es hätte schlimmste Folgen gehabt, wäre die Rettung wenige Minuten später erfolgt.

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