Die Lage im Straßenverkehrsamt hat sich entspannt

Laut Stadt gibt es auf dem Straßenverkehrsamt mittlerweile kürzere Wartezeiten. Dennoch sind nicht alle Kunden zufrieden.

Die Lage im Straßenverkehrsamt hat sich entspannt
Foto: Uwe Schinkel

Lichtscheid. Fehlendes Personal sorgte in den vergangenen Wochen im Straßenverkehrsamt für lange Wartezeiten. Zeitweise hatte die Stadt im Amt sogar einen Sicherheitsdienst eingesetzt. Der Grund: „Mehrere Mitarbeiterinnen an der Annahme sind bedroht worden“, sagte Ordnungsamtsleiter Michael Wolff Mitte Juli.

Die WZ hat nachgehört, wie die Situation mittlerweile aussieht. „Inzwischen hat sich die Lage wieder sichtlich entspannt“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Vor allem in den Tagen vor den Sommerferien gab es einen Ansturm auf das Amt. Viele Urlauber wollten ihre Wohnmobile zulassen oder internationale Führerscheine beantragen.

René Kraeter, der am Donnerstag sein Auto anmelden wollte, ist zufrieden: „Ich habe nur zehn Minuten gewartet. Das ging heute richtig schnell.“ Güzel Toktas hingegen zeigte sich etwas verärgert. „Ich habe mir heute extra freigenommen und wollte mein Auto anmelden. Ich habe auch Zeit mitgebracht, aber man sagte mir, dass ich mich vorher per Email hätte anmelden müssen und dass jetzt alles voll ist und ich nicht zu warten brauche. Das lief früher besser.“

In der Regel sollen Termine beim Straßenverkehrsamt nur noch über Telefon oder online vergeben werden, bestätigt Stadtsprecherin Eckermann. Natürlich gebe es ein Tageskontingent für eilige Fälle, räumt sie ein. „Das soll aber die Ausnahme bleiben, das ist nur noch nicht bei jedem angekommen.“

Urlaubsbedingt stehe den Kunden im Straßenverkehrsamt weniger Personal zur Verfügung. Das müsse sich neben Tagesgeschäft und urlaubsbedingten Anliegen noch mit Kunden beschäftigen, die ihr Fahrzeug mit Blick auf die am 1. Juli in Kraft getretene Umweltzonen-Regelung umrüsten und ihre Plakette abholen wollen. In Spitzenzeiten waren nur drei Viertel des Personals verfügbar. Die Mitarbeiter mussten zugleich mehr als 300 statt der sonst üblichen 200 Kunden täglich betreuen.

Kunde Vitali Reichenbach kritisiert die Organisation. „Früher war es besser. Da kam man dran, wenn es leer war. Ich habe auch vorher beim Straßenverkehrsamt angerufen, konnte aber telefonisch keinen Termin vereinbaren. Jetzt habe ich zwei Stunden gewartet, um mein Fahrzeug anzumelden.“

Für Händler Peter Vilotic lief alles wie am Schnürchen. „Ich konnte direkt zum Händler-Schalter durchgehen und habe zehn Minuten für zwei Abmeldungen benötigt.“

Je nach Sachlage gibt es laut Stadt längere Vorlaufzeiten von bis zu mehreren Wochen. Aus Effizienzgründen werden Termin-Anmeldungen beim Straßenverkehrsamt nach Anliegen sortiert — es gibt knapp 40 Kategorien. Dazu gehören Fahrzeug-Zulassung, Beantragung eines internationalen Führerschein oder eines roten Kennzeichens für Fahrzeugexporte.

Ein Fahrzeug anzumelden, gehe jedoch schnell, sagt die Stadt-Sprecherin. „Wer morgens früh kommt, der erhält auf jeden Fall einen Termin.“ Wer den ablehne, dem könne am selben Tag kein Alternativtermin garantiert werden. Für viele Anliegen könnten persönlich Verhinderte jedoch eine Vollmacht für jemanden ausstellen. Wer diesen Service nicht nutzen wolle, dem stehe der sogenannte Zulassungsdienst zur Verfügung: Ein Dienstleister kommt zum Kunden, holt alle erforderlichen Unterlagen ab und meldet das Fahrzeug bei der Zulassungsstelle an. Das sei — entgegen vieler Beschwerden — weder eine Neuerfindung der Stadt noch ein Profitgeschäft vermeintlicher Subunternehmer, sagt Martina Eckermann: „Zulassungsdienste gab es schon immer.“ 30 Euro fallen zusätzlichen bei der Inanspruchnahme eines Zulassungsdienstes an.

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