Junior Uni Die Junior Uni ist beispielhaft für Wuppertals Zukunft

Die Hochschule für Kinder feiert ihren zehnten Geburtstag.

Die Junior Uni in Unterbarmen macht aus dem Erwachsenwerden eine Abenteuerreise in die Welt der Wissenschaft.

Die Junior Uni in Unterbarmen macht aus dem Erwachsenwerden eine Abenteuerreise in die Welt der Wissenschaft.

Foto: Junior Uni

Seit der Schwebebahn hat es im schönen Tal der Wupper nicht mehr sehr viele Institutionen gegeben, die der Stadt so uneingeschränkt nützen wie die Junior Uni. Sie steht für Überzeugung, für Tatkraft, für Hoffnung, für Zuversicht und dafür, dass scheinbar aussichtlose Kämpfe gewonnen werden können, wenn das Ziel ein Hehres ist. Wuppertal verbeugt sich in diesen Tagen vor der Junior Uni, es bedankt sich für zehn atemberaubende, ebenso aufrüttelnde wie ermutigende Jahre. Atemberaubend war und ist, wie es der Mannschaft um Ideenstifter, Gründer und Motor Ernst Andreas Ziegler gelang und gelingt, Millionensummen für das Projekt zu akquirieren. Aufrüttelnd war die Zeit, in der Ziegler und seine unermüdlichen Mistreiter sich gegen Widerstände, gegen Pessimisten und vermutlich auch gegen die eigenen Sorgen durchsetzen mussten. Und ermutigend ist, dass Wuppertal immer noch eine Stadt ist, in der scheinbar noch so verrückte Träume wahr werden können.

Wenn es einen Botschafter für das alte und das neue Wuppertal gibt, dann ist es diese Junior Uni. Sie steht für Willenskraft ihrer Macher und sie steht für eine Haltung, auf die Wuppertaler und Wuppertal zu recht sehr stolz sind. Die Junior Uni bringt Bildung in alle Schichten, sie fördert Kinder ohne Ansehen von Elterneinkommen, Herkunft, Hautfarbe, Glaubensbekenntnis. Sie ist nicht das Institut für Hochtalentierte, sondern entdeckt und weckt in Kindern und Jugendlichen Fähigkeiten, die sie oft an sich selbst nicht kannten. Die Junior Uni verbindet Erwachsenwerden mit einer Abenteuerreise durch die Welt der Wissenschaft. Lebten sie noch, dann gehörten Albert Einstein, Max Planck, Marie Curie, Konrad Röntgen oder auch Friedrich Bayer und Gerhard Domagk wahrscheinlich mit zu größten Anhängern der europaweit einzigen Hochschule für Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis 18 Jahren.

Es ist überhaupt kein Zufall und passt zu Wuppertal, dass viele Studenten an der Junior Uni aus einer Familie stammen, die gemeinhin als eher bildungsfern bezeichnet wird. Die Uni am Unterbarmer Wupperufer ist scheinbar spielend leicht in der Lage, jede Distanz zu überwinden. Und wer einmal nach einer Reihe von Vorlesungen in die glücklichen Augen der Kinder und die stolzen Augen der Eltern geschaut hat, der weiß, wofür all die Anstrengung sich gelohnt hat und immer lohnen wird.

Die Junior Uni ist in vielerlei Hinsicht ein perfekter Botschafter für Wuppertal. Sie ist die Idee eines einzelnen, von der sich viele haben anstecken lassen. Sie ist eine weithin beispiellose Einrichtung, weil sie in der Bildungslandschaft einer zivilisierten Gesellschaft eine klaffende Lücke identifiziert und geschlossen hat. Und das ist umso bemerkenswerter, als für das bunte Wunder am Loh nicht ein Cent aus irgendeiner Steuerkasse geflossen ist.

Die Junior Uni macht Wuppertaler Kindern und Jugendlichen seit zehn Jahren Mut zur Zukunft. Sie ist ermutigend und beispielgebend für eine Stadt im Wandel. Wuppertals Stadtgesellschaft hat allen Anlass, ihrer Junior Uni zum Geburtstag zu gratulieren und alles dafür zu tun, dass dem zehnten Jahrestag noch unendlich viele folgen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort