Hardt Die IG Hardteinander sucht dringend Helfer

Wenn die Gruppe nicht wieder wächst, sieht Gründerin Isabell Riesner die Gemeinschaft vor dem Aus.

Hardt: Die IG Hardteinander sucht dringend Helfer
Foto: Andreas Fischer

Hardt. Die Arbeit der Interessengemeinschaft Hardteinander steht vor dem Aus, wenn sich nichts ändert. Mitgründerin Isabell Riesner sagt: „Wir haben ein deutliches Helferproblem“. Denn die Gruppe, die sich um die Sauberkeit der Hardt kümmert und diese als „zweites Wohnzimmer“ der Wuppertaler bezeichnet, besteht nur noch aus drei Helfern. „Bei der Gründung 2011 waren es knapp zehn Mitglieder“, sagt Riesner. „Es fällt mir schwer, das zu sagen, die Gruppe ist ja so etwas wie mein Baby, aber wenn wir nicht mehr Leute motivieren können, können wir das bald nicht mehr stemmen.“

Riesner war 17, als sie ihr Engagement gestartet hat, mittlerweile ist sie 22 Jahre alt. Ihr Leben hat sich verändert, wie das der anderen Hardt-Helfer auch. Sie studiert mittlerweile in Duisburg, hat eine halbe Stelle. Ausbildung und Beruf sind für viele der Grund, nicht mehr mitzuhelfen. „Wir waren viele junge Leute, die langsam ihren Weg gehen und nicht mehr so viel Zeit für das Engagement haben oder auch weggezogen sind.“

Mit Handzetteln hat Riesner schon versucht, auf die IG aufmerksam zu machen — „Mach’s grüner! Hardteinander sucht Dich“, steht darauf — bisher ohne Erfolg. Jetzt will Riesner mit einem Infostand beim Wupperputz punkten oder an die Uni gehen — dort erhofft sie sich Helfer. Ohnehin lebt Hardteinander nur so lange, bis Riesner es doch übers Herz bringt, die Gruppe aufzugeben.

Das wäre für viele ein Verlust, hat der Verein in den vergangenen Jahren doch dazu beigetragen, die Hardt sauber zu halten und ein Bewusstsein für den Zustand der Parkanlage zu schaffen. Frank Telöken vom Botanischen Garten auf der Hardt geht sogar so weit zu sagen: „Das war das Einzige, was wirklich etwas gebracht hat in Sachen Sauberkeit.“ Das weiß auch Martin Bang, Leiter des Stadtmarketings. „Was Hardteinander macht, ist klasse. Seit die Gruppe aktiv ist, gibt es auf der Hardt 25 bis 30 Prozent weniger Müll“, sagt er.

Das Besondere sind die Aktionen des Vereins. Denn neben Feiern wie der „Summer Opening Party“, ist auch die Bobby-Car-Challenge eine feste Größe. Dabei können sich Große wie Kleine mit Bobby Cars Rennen liefern — die Großen mit speziell dafür aufgerüsteten Rutschautos, die mit Stahlplatten verstärkt sind und höhere Lenkräder haben. Knapp 50 Leute seien beim letzten Mal dabei gewesen, sagt Riesner.

Sicher ist bisher aber, dass Hardteinander am 19. und 20. August wieder beim Fest um den Elisenturm dabei ist.

Der Erfolg der Aktionen ist ebenso wichtig, wie die Anzahl der Helfer. Denn die IG lebt von den Spenden, die sie dann anschließend in die Ausstattung für neue Aktionen oder aber Spenden für die Hardt investiert. „Wir brauchen etwa Geld für Farbe, wenn wir Mülleimer bemalen, oder eine Musikanlage, wenn wir eine Party organisieren“, sagt Riesner.

Wenn die Gruppe nicht weitermachen könnte, würde Frank Telöken das sehr bedauern. Er hofft, dass Riesner neue Helfer findet. „Mit guten Ideen kommt man nicht weiter — man braucht auch Leute, die es machen“, sagt er. Leute, die sich engagieren. Die fehlen derzeit.

Dass Engagement zwar nebenbei, aber trotzdem nicht von selbst geht, muss künftigen Helfern klar sein. „Sie müssen zuverlässig sein“, sagt Riesner. „Wenn einer etwas zusagt, dann aber nicht macht, kann ich es auch selbst machen“, spricht sie von schlechten Erfahrungen. Aber alles selbst machen, das können sie und ihre zwei Helfer eben nicht mehr.

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