Die Idee einer „Wohlfühlzone“ spaltet Vohwinkel

SPD und Grüne schlagen Verkehrsberuhigung zwischen Kaiserplatz und Rubensstraße vor. Einige sind dafür, andere finden das unnötig.

Die Idee einer „Wohlfühlzone“ spaltet Vohwinkel
Foto: Stefan Fries

Wird es demnächst im Wuppertaler Westen auf einer der meist befahrenen Straßen eine Tempo-30-Zone geben? SPD und Grüne wollen eine „Wohlfühlzone“ zwischen dem Kaiserplatz und der Rubensstraße in Vohwinkel prüfen lassen. Allerdings halten FDP und CDU die Umsetzung für schwierig, da sich dort bereits jetzt während der Hauptverkehrszeiten oft lange Rückstaus bilden. Rund 200 Meter könnte die verkehrsberuhigte Zone lang sein, in der den Fußgängern Vorrang eingeräumt werden soll. Wie Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger diese Lösung fänden, sagten sie beim WZ-Mobil am Kaiserplatz.

Horst Heinze appelliert an die Vernunft der Autofahrer: „Viele fahren hier schneller als 50 km/h. Würden die Menschen vernünftiger fahren und gäbe es weniger Autos hier, müsste es diesen Vorschlag überhaupt nicht geben. Die Kreuzung ist ein großer Gefahrenherd, allein deshalb wäre die 30er-Zone für Fußgänger und Autofahrer sinnvoll.“

Volker Zündorf meint: „Das ist doch völliger Quatsch. Wo soll der Verkehr denn hin? Wo sollen die Busse und die Lastwagen langfahren? Der Westring ist zu, eine weitere Umgehungsstrecke ist gesperrt. Das ist eine Schnapsidee. Die Studie sieht schön aus — das ist aber auch das Einzige.“

Markus Kuhnke gibt zu bedenken: „Bevor jemand zu Tode kommt, weil er an dieser Stelle 20 km/h schneller fährt, um zwei Minuten früher zu Hause zu sein, sollte es hier eine 30er-Zone geben. Zu diesem Verkehrsknotenpunkt, wo eine unglaubliche Verkehrssituation herrscht, gibt es keine Alternativstrecke. Man sollte alles rausholen, um das verkehrsberuhigt zu bekommen — vielleicht auch mit einer Bürgerbeteiligung.“

Ruth Lamprecht fände das auch gut: „Die rasen hier wie die Verrückten, so dass man kaum über die Straße kommt. Man sollte möglichst bald der Anregung der Parteien nachgehen.“

Gabi Sommer hofft auf die Vernunft der Autofahrer: „Wenn alle normal fahren und unter Berücksichtigung der Querungshilfe, die das Überqueren für Fußgänger erleichtert, ist eine Verkehrsberuhigung nicht nötig. Außerdem würde es dann hier einen Dauerstau geben, womit keinem geholfen wäre.“

Monika Jertschat würde es sich wünschen: „Es wäre vor allem sicherer für Kindergartenkinder und Schüler, die von der Marien-, Gustav- oder Rubensstraße kommen. Das ist eine sehr gefährliche Stelle, zumal viele Autos es als Umgehungsstrecke von Wülfrath und von der A46 nutzen.“

Kornelia Nowara denkt: „Auch wenn es eine 30er-Zone hier gäbe, würde sich nicht jeder daran halten. Und wenn die Autobahn und die anderen Straßen zu sind, wird es auch hier viele Staus geben.“

Margret Schmergel sagt: „Man kommt kaum über die Straße, deshalb fände ich das gut. Auch die Geschäfte im Umfeld würden davon profitieren.“

Susanne Rönfeldt ist jedoch dagegen: „Der Abschnitt Rubensstraße-Kaiserplatz ist selten schneller als mit 30 km/h befahrbar, verkehrsreich, außerdem extrem unübersichtlich und teilweise eng. Wenn dann noch die Fußgänger Vorrang haben werden und unkontrolliert an jeder Stelle die Straße überqueren dürfen — Prost Mahlzeit. Da von Wohlfühlzone zu sprechen mutet wirklich zynisch an.“

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