Teiche Die Barmer Teiche verschlammen

Barmen. · Außerdem stehen Teich-Sanierungen an. Auf den BVV kommen bald hohe Kosten zu.

Man sieht es den Teichen nicht an, aber in den Barmer Anlagen nimmt den Schlamm überhand, der nicht mehr natürlich abgebaut werden kann.

Man sieht es den Teichen nicht an, aber in den Barmer Anlagen nimmt den Schlamm überhand, der nicht mehr natürlich abgebaut werden kann.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Barmer Anlagen beherbergen sieben Teiche. „Wenn man den Klinkerteich nicht mitzählt“, sagt Michaele Dereschewitz, die Geschäftsführerin des Barmer Verschönerungsvereins. Bleiben aber immer noch sieben Probleme. Denn auf absehbare Zeit müssen sie laut Dereschewitz alle entschlammt werden. „Besonders der Schwanenteich und der Ringelteich sind stark betroffen“, sagt sie. Die Entschlammung wird den Verein aber vor große finanzielle Probleme stellen.

„Wir haben vor ein paar Jahren dazu eine Kostenschätzung gemacht“, sagt André Bovenkamp, der zweite Vorsitzende des Verschönerungsvereins. „Und da kam eine Summe im oberen, fünfstelligen Bereich heraus.“ Für einen Verein, der auf Spenden und bürgerschaftliches Engagement angewiesen sei, sei eine Summe dieser Größenordnung nicht zu stemmen. Die Kosten entstünden laut Bovenkamp dadurch, dass der Teichschlamm als Sondermüll teuer entsorgt werden müsse. „Und wir sprechen hier ja von erheblichen Tonnen“, sagt Bovenkamp. Das letzte Mal, glaubt er, sind die Teiche vor 40 Jahren entschlammt worden.

Die Schlamm-Bildung folgt dabei einem komplexen Prozess. Besteht ein ökologisches Gleichgewicht, bauen Mikroorganismen unter Sauerstoff-Verbrauch die eingetragene Menge an organischem Material wieder ab. Mit diesem Material sind beispielsweise Algen, Teichpflanzen, Laub, Pollen oder Kot gemeint. „Aber es sind immer auch Menschen, die beispielsweise Toastbrote in die Teiche werfen, um Enten zu füttern.“, sagt Dereschewitz. „Das Unwetter Ende Mai hat aber auch viel Sand und Kies in die Teiche gebracht.“

Verschiebt sich das ökologische Gleichgewicht und sinkt die Sauerstoffmenge, können die Mikroorganismen nicht mehr ausreichend arbeiten. Der Schlamm nimmt überhand. Eine Ausbaggerung ist dabei nicht nur durch die Entsorgung teuer, sondern hat auch schädliche Umweltfolgen für den Teich.

Neue Technik könnte Schlamm vor Ausbaggerung reduzieren

Die Stadt hatte daher zum Beispiel bei der Entschlammung des Murmelbachteichs eine neue Technik erprobt. Ein Kompressor-System drückt dabei über besondere Rohre Sauerstoff in das Teichsediment und spornt die Mikroorganismen dadurch zu Höchstleistungen an.

„Im Vergleich zu einer konventionellen Ausbaggerung ist das auch deutlich günstiger“, sagt Frank Zlotorzenski, Abteilungsleiter für Grünflächen und Forsten. Und obwohl die Barmer Anlagen in privater Trägerschaft sind, würde die Stadt laut Zlotorzenski auch dort vielleicht aushelfen können.

Der Verschönerungsverein hat mit den Teichen aber noch ein weiteres Problem. „Der Schwanenteich zeigt zum Beispiel auch Risse in der Bewehrung“, sagt Bovenkamp. „Da fließt also Wasser raus.“ Viele Betonkanten müssten erneuert werden. Damit kommen neben der Behebung von Unwetter- und Trockenschäden in diesem Jahr auch die Teichsanierungen hinzu. Dabei habe der Verein laut Bovenkamp noch zwei oder drei Jahre Zeit bis zur Entschlammung. Wenn man aber die Schlammmenge rechtzeitig reduzieren wollte, müsste man schon jetzt eine entsprechende Sauerstofftherapie beginnen. „Wir müssen jetzt schon mit der Planung anfangen“, sagt Michaele Dereschewitz.

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