Wuppertal Die Bahn kommt in Wuppertal wieder in Fahrt

Am 30. August endet die Vollsperrung. Seit Mittwoch sind Messzüge auf der Strecke unterwegs, um 521 digitale Signale und Weichen zu überprüfen.

Wuppertal: Die Bahn kommt in Wuppertal wieder in Fahrt
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Seit Mittwoch ist die Bahn zwischen Gruiten und Vohwinkel wieder auf Schienen unterwegs. Allerdings noch ohne Fahrgäste, denn in den kommenden Tagen stehen zunächst einmal Testfahrten mit Messzügen auf dem westlichen Gleisabschnitt an. Auf Probefahrten arbeiten sich die Techniker der Bahn von Westen nach Osten vor, bis der gesamte Bahnknoten Wuppertal nach der Umstellung auf das neue digitale Stellwerk in Vohwinkel auf seine Verkehrssicherheit überprüft ist.

Wenn die Messungen und Tests positiv ausfallen, wird Wuppertal um 4 Uhr in der Nacht zum 30. August wieder an das Schienennetz angeschlossen. 521 verschiedene Fahrbefehle, die von dem neuen digitalen Stellwerk in Vohwinkel ausgehen, müssen bis dahin auf ihre Funktion getestet werden, dann stehen die Signale wieder auf Grün.

„Eine weitere Vollsperrung in den Herbstferien wird es nicht geben“, verspricht Bahnsprecher Dirk Pohlmann. Das bedeute aber nicht, dass alle Arbeiten zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sind. „Es wird auf einzelnen Linien an einzelnen Tagen weitere Ersatzverkehre geben müssen, da in den kommenden Wochen Arbeiten vorgenommen werden, die wir jetzt noch nicht ausführen konnten“, erklärt der Bahnsprecher. Einige der alten Signale, die bei der Umstellung in der kommenden Woche als Reserve und Absicherung vorgehalten werden, könnten erst abgebaut werden, wenn sich das neue digitale System bewährt habe. Außerdem werden in den kommenden Wochen Stopfmaschinen eingesetzt, die den frisch verlegten Schotter im Gleisbett verdichten sollen. Die Sperrung der Unionstraße wird voraussichtlich bis April 2018 dauern. Die Eisenbahnbrücke über die Unionstraße muss erneuert werden. Einen entsprechenden Antrag hat die Bahn bei der Stadt gestellt und die mündliche Zusage erhalten.

Wuppertal ist die erste Großstadt Deutschlands, die von der Bahn für einen so langen Zeitraum vom Netz genommen wurde. „Die Sperrung in Wuppertal ist für die Bahn keine Blaupause für andere Städte. In Wuppertal war wegen der Lage im Tal keine Umfahrung möglich“, so Dirk Pohlmann. Die Vollsperrung biete Vorteile, da die sechs Wochen in den Sommerferien nicht nur für die Umstellung auf das digitale Stellwerk, sondern auch für die Modernisierung des Wuppertaler Hauptbahnhofs ohne Unterbrechungen genutzt werden konnten. Allerdings sind die Arbeiten am hinteren Bahnsteig zu den Gleisen 4/5 noch nicht fertig. Wenn am Dienstag der Zugverkehr am Döppersberg wieder aufgenommen wird, müssen die Fahrgäste auf den Bahnsteig 2/3 ausweichen. „Die Arbeiten am hinteren Bahnsteig sollen bis Mitte September abgeschlossen sein“, kündigt der Bahnsprecher an.

Nur noch wenige Tage müssen die Wuppertaler auf Ersatzbusse umsteigen. Nachdem es bei der Sperrung in den Osterferien viele Beschwerden über schlechte Kommunikation und mangelhaften Service im Ersatzverkehr gegeben hatte, war die Bahn auf die Sperrung in den Sommerferien besser vorbereitet. Die Zusammenarbeit mit der Stadt beim Umbau der Brücke Brändströmstraße lief ebenfalls besser als in den Osterferien. Projektleiter Christian Schaffrinna konnte alle für die Zeit der Sperrung geplanten Arbeitsschritte umsetzen. Ab Donnerstag können Radfahrer und Fußgänger eine Behlfsbrücke nutzen.

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