Wuppertal : Deutsche Bahn will Zusagen nicht einhalten - Pläne für Wuppertaler Döppersberg blockiert
Ende 2018 sollte die Großbaustelle in Wuppertal abgeschlossen sein. Doch der Umbau des historischen Bahnhofsgebäudes hängt nun in der Luft.
Wuppertal. Hat die Deutsche Bahn der Stadt Wuppertal ein faules Ei ins Nest gelegt? Mit der Ankündigung, das historische Empfangsgebäude und die Nebengebäude verkaufen zu wollen, hat die Bahn für Verärgerung im Barmer Rathaus gesorgt. Zwar erhöhen sich mit dem Angebot offensichtlich die Chancen der Wuppertaler Stadtwerke, die benötigte Immobilie für den Bau einer Seilbahn-Talstation erwerben zu können, aber diese Kaufoption ist mit Bedingungen verknüpft. So müssten die WSW auch das Bahnhofsgebäude übernehmen, während sich die Bahn von ihren Plänen, mündlichen Zusagen und Ankündigungen, das Gebäude zu modernisieren und wieder nutzen zu wollen, abgekoppelt hat.
„Das Bahnhofsgebäude befindet sich in einem absolut maroden Zustand. Der Sanierungsbedarf ist zurzeit vollkommen unkalkulierbar. Offenbar handelt es sich um ein Fass ohne Boden, aus dem sich die Bahn jetzt auf möglichst elegante Art und Weise zurückziehen möchte. Das ist alles andere als ein Weihnachtsgeschenk“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Müller.
Der bisherige Plan der Stadt sah vor, dass die Bahn Anfang des kommenden Jahres mit der Entkernung des Gebäudes beginnt. „Wir haben uns darauf eingestellt und hätten die Andienung der Baustelle über Teile des neuen Busbahnhofs ermöglicht“, erklärt Baudezernent Frank Meyer. Logistisch sei es sogar von Vorteil, dass die Stadt nun keine Rücksicht mehr auf die Bahn nehmen müsse. „Der Zeitgewinn beim Ausbau des neuen Busbahnhofs ist aber nicht so groß, dass wir die Eröffnung vorverlegen können“, sagt Meyer. Udo Lauersdorf, Projektleiter Döppersberg, geht davon aus, dass die Stadtwerke ab Ende des dritten Quartals mit der Einrichtung des Busbahnhofs beginnen werden. Die Eröffnung des Busbahnhofs wäre Ende des kommenden Jahres zum Fahrplanwechsel im Winter möglich.