Personalwechsel Grüner Zoo ist ein Sprungbrett

Wuppertal · Severin Dressen folgt dem Ruf aus Zürich und wird Zoodirektor.

 Severin Dressen im Elefantengehege. Seine Zeit in Wuppertal geht zu Ende. Ab Januar 2020 leitet er den Zoo in Zürich.

Severin Dressen im Elefantengehege. Seine Zeit in Wuppertal geht zu Ende. Ab Januar 2020 leitet er den Zoo in Zürich.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Unter 131 Bewerbern hat sich Severin Dressen, Wuppertals Stellvertretender Zoodirektor, durchgesetzt und wird zum Jahreswechsel Direktor des Zoos in Zürich. Für den 31-jährigen ist es ein großer Karrieresprung, den er nach eigenen Worten vor allem dem Team des Grünen Zoos in Wuppertal unter Leitung von Zoodirektor Arne Lawrenz zu verdanken hat.

Zwei Jahre war Severin Dressen in Wuppertal als Kurator und stellvertretender Zoodirektor tätig und hat die Zeit genutzt, um sich international einen Namen zu machen. „Wir haben in den vergangenen Jahren in Wuppertal sehr viel bewegen können und Prozesse angestoßen, die in die richtige Richtung gehen“, sagt Dressen. Bei aller Freude über den Ruf nach Zürich werde er Wuppertal mit einem weinenden Auge verlassen.

Mit zum Teil ganz wenigen Mitteln sei es der engagierten Belegschaft des Grünen Zoos mit seinen Handwerkern, Gärtnern und Tierpflegern gelungen, Verbesserungen in der Tierhaltung zu erzielen. Als Beispiel nannte Dressen die Affenanlage. Gleichwohl sei es richtig, die Daseinsberechtigung jedes Tieres unter den gegebenen Bedingungen im Zoo zu prüfen. „Wir haben uns in einigen Fällen für die Abgabe an andere Zoos entschieden.“ Dass im Grünen Zoo in größeren Teams von bis zu 15 Personen gearbeitet und so Verantwortung übertragen werde, sei ein Schlüssel zum Erfolg.

„Severin Dressen ist ein Freund, jemand auf den ich stolz bin. Er ist zu uns nach Wuppertal gekommen, weil er das, wofür wir stehen, gut findet. Für mich ist seine Berufung nach Zürich ein Zeichen, dass wir in Wuppertal auf dem richtigen Weg sind“, sagt Zoodirektor Arne Lawrenz.

Wuppertal hat sich als Sprungbrett entwickelt, denn mit André Stadler war zuvor bereits ein Wuppertaler Kurator in eine leitende Funktion zum Alpenzoo nach Innsbruck gewechselt. Tierärztin Maya Kummrow folgte ebenfalls einem Ruf aus Zürich. „Damit schließt sich ein Kreis, denn Aley Rübel, der scheidende Zoodirektor in Zürich, ist mein Mentor gewesen, von ihm habe ich ganz viel gelernt“, so Lawrenz.

Es sei immer schade, Mitarbeiter wie Severin Dressen abgeben zu müssen. Er suche immer die besten Leute für Wuppertal aus. Da sei es eine ganz logische Entwicklung, dass sie sich weiterentwickeln und für andere Zoos interessant würden.

Arne Lawrenz ist optimistisch, dass er die Stelle schnell wieder besetzen kann. „Ich gebe mich nur mit den Besten zufrieden, das ist nicht leicht als städtischer Zoo, aber es hat sich herumgesprochen, dass wir mit unseren Konzepten auf einem richtigen Weg sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es uns gelingt, die Lücke schnell zu füllen.“

Nach Informationen von Lawrenz hat sich der Zoo Zürich bei der Auswahl eineinhalb Jahre Zeit gelassen. „Mit 31 Jahren war ich zwar nicht der jüngste, aber sicher auch nicht der älteste Bewerber“, sagt Dressen.

Solange soll die Suche in Wuppertal nicht dauern. „Wir müssen in Windeseile die Stelle ausschreiben“, kündigt Zoodirektor Lawrenz an.

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