Der Weihnachtsmann im Kamin

Die Festtage werden überall anders begangen. Reiner Brinkmann berichtet aus Frankreich.

Der Weihnachtsmann im Kamin
Foto: Yves Bézard

Wuppertal. Alle Jahre wieder - wird auch in den meisten Partner- und befreundeten Städten Wuppertals Weihnachten begangen. Doch wie wird in Saint-Etienne (Frankreich), Matagalpa (Nicaragua), Liegnitz (Polen), Engels an der Wolga und Jekaterinburg (Russland) gefeiert oder was feiert man dort stattdessen? Mitglieder der Freundeskreise haben ihre Erfahrungen für die WZ gesammelt.

Reiner Brinkmann war 1971 zum ersten Mal in der französischen Partnerstadt. Er wunderte sich damals über die wenig feierliche, dafür aber sehr geschäftige Stimmung an Heiligabend. Seitdem weiß er: Dort ist Weihnachten am 25. Dezember.

Noch immer ist der erste Feiertag der eigentliche Festtag. Allerdings stellen Kinder ihre Schuhe am 24. Dezember abends vor den Kamin, denn in der Nacht steigt der „Père Noël“ (der Weihnachtsmann) durch den Kamin herab und legt Süßigkeiten und Geschenke hinein. „Bescherung“ ist am Morgen.

Seit einigen Jahren sind in Saint-Etienne fast alle Wohnungen mit einem bunt dekorierten Weihnachtsbaum und auch Adventskränzen geschmückt, die man früher gar nicht kannte. Heute gibt es sogar Adventskalender für die Kleinen. Auf dem Platz vor dem Rathaus in Saint Etienne steht ein kleiner Weihnachtsmarkt mit Buden „wie in Wuppertal“.

Am Mittag des ersten Feiertages oder auch schon zum „réveillon“- am Heiligabend - trifft sich die ganze Familie, häufig mehr als zehn Personen. Das Essen weist mindestens vier Gänge auf und kann drei Stunden und länger dauern. Als Vorspeise gibt es „foie gras“ (Enten- oder Gänsestopfleber) oder Austern. Als Hauptgericht wird „dinde aux marrons“ (Pute mit Esskastanien) oder „canard à l‘orange“ (Ente in Orangensoße) gereicht. Eine wirkliche Spezialität und Tradition ist die Nachspeise: „la Bûche de Noël“. Die besondere Süßigkeit in der Weihnachtszeit sind die „papillotes“, in buntes, glitzerndes Papier gewickelte Pralinen. Natürlich sind an diesen Tagen die Kirchen gut besucht, besonders die Mitternachtsmesse. Kinos und Theater bieten ebenfalls Programm an.

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