Brauchtum Der Weihnachtsbaum muss pieksen

Die Wuppertaler haben genaue Vorstellungen, wenn es um die ideale Tanne geht. Beim Schmuck dominiert die Farbe Rot.

Wuppertal. Vor Beginn der Feiertage gehen die Menschen in Wuppertal wie überall auf die Suche nach dem richtigen Tannenbaum. Wir haben nachgefragt, wie der aussehen muss und wie er geschmückt werden soll.

Barbara und Franziska Nocke haben ihren Weihnachtsbaum gesehen und gedacht: Der ist er. „Er ist einfach schön gewachsen und hat die optimale Größe.“ Geschmückt wird er traditionell in rot und gold.

Christiane Sewald kauft den Tannenbaum mit ihrem Mann Michael zusammen: „Wir nehmen diesen hier, weil er größer ist als ich und perfekt in die Wohnung passt. Außerdem piekst er nicht“, fügt sie hinzu. Zum Baumschmuck werden jedes Jahr ein paar neue Teile dazu gekauft.

Die Geschwister Jannik (11) und Moritz (9) sind mit ihrem Vater Matze Haide auf Weihnachtsbaumsuche: „Wichtig ist vor allem, dass der Baum groß ist, mit vielen Ästen und Zweigen“, erzählt Moritz. Jannik ergänzt: „Und es müssen viele Geschenke darunter passen.“

Traditionell versteckt die Familie jedes Jahr einen Osterhasen am Weihnachtsbaum. „Außerdem kommen rote und goldene Kugeln, Lametta und Engel mit dran“, sagen Jannik und Moritz. Geschmückt wird gemeinsam: „Mama backt währenddessen Kekse“, erzählen sie.

Kathrin Heinisch findet: „Man wird immer so perfektionistisch, wenn es ums Weihnachtsbaumaussuchen geht — da fehlt ein Zweig und dort ein paar Nadeln. Dabei ist das doch eigentlich quatsch.“ Sie lacht. Warum sie sich jetzt doch für einen Baum entschieden hat: „Weil der hier obenrum nicht so kahl ist.“ Den Baum möchte sie in bunten Farben schmücken.

„Der passt genau dahin, wo er hin soll“, sagen Elke und Manfred Frehse über ihr Exemplar. Der Schmuck sei jedes Jahr gleich: „Zusammen mit den Enkelkindern hängen wir viel Rot, Glaskugeln, Stroh- und Holzanhänger an den Baum“, sagt sie.

„Britta, Matthias und Marius Reiter kaufen ihren Tannenbaum schon seit 16 Jahren hier: „Die Bäume sind besonders frisch und halten lange“, sagen sie. Das wichtigste Kriterium bei der Entscheidung: „Er muss pieksen, sonst ist es kein richtiger Weihnachtsbaum.“

Aber was passiert eigentlich mit den Bäumen, die bis Weihnachten nicht verkauft werden? Peter Schlechter, Selbsterzeuger aus dem Sauerland, sagt: „Wir hoffen immer, dass keine oder wenige Bäume überbleiben. Lieber schlagen wir frische Bäume nach.“ Sollten dennoch welche überbleiben, werden sie geschreddert und zum Beispiel an Gärtnereien verkauft.

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