Wuppertal Der Weg zum Busbahnhof fordert Straßenbauer heraus

Der eigentliche „Döppersberg“ muss künftig besonders viel aushalten - bis zu 2000 Busse am Tag. Ein Spezialasphalt kann das.

Wuppertal: Der Weg zum Busbahnhof fordert Straßenbauer heraus
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Der letzte Kälteeinbruch vor Ostern hat die Straßenbauer noch einmal ausgebremst. Eigentlich wollten sie die Asphaltierung der Straße Döppersberg fertigstellen. Damit kann die Baufirma nun wegen weiterer Verpflichtungen erst in knapp zwei Wochen fortfahren. Und dann den besonders stabilen Asphalt auftragen, den Professor Hartmut Johannes Beckedahl, Straßenbau-Experte der Wuppertaler Universität, vor Jahren entwickelt hat.

Verwendet wurde dieser Asphalt auf allen neu gebauten Straßenflächen am Döppersberg. Den Anstoß dazu gab jedoch die Fahrbahn zum Busbahnhof, denn hier ist Stabilität besonders wichtig. Diese Strecke, die eine Steigung und Kurven hat, werden künftig an Spitzentagen bis zu 2000 Busse befahren - jeder kann vollbesetzt bis zu 28,5 Tonnen wiegen, macht Andreas Klein von der Projektleitung Döppersberg deutlich.

„Wir haben überlegt: ,Was machen wir am Döpperseberg?’“, berichtet er. Immerhin liege die Steigung auf der Bergauf-Spur bei sechs Prozent, auf der Bergab-Spur sogar bei bis zu zehn Prozent. Bergab werden sich die Busse zwar aufteilen — auf eine Linksabbieger- und eine Rechtsabbiegerspur, aber hinauf werden alle eine Spur nutzen.

Zur Debatte stand eine Betonstraße, doch die hätte mit viel Gewicht auf den Asphalt auf der B7 gedrückt und entsprechend abgestützt werden müssen. Zudem sei Beton für Reparaturarbeiten nur schwer zu öffnen. Die nächste Idee war eine spezielle Bitumen-Zement-Mischung — doch die ist nur für Flächen mit bis zu sechs Prozent Neigung geeignet und fiel daher auch aus. Deshalb habe man sich für den Spezialasphalt entschieden.

Den hat die Stadt schon vor Jahren erfolgreich auf seine Festigkeit getestet. Er wurde 2005 auf die Busspuren an der Morianstraße und Wall am verwendet. „Das Ergebnis waren 60 bis 70 Prozent weniger Spurrillen“, sagt Klein. Das zeige ihnen, dass das Material das richtige ist.

Es bezieht seine Stabilität aus der besonderen Mischung der Zutaten Bitumen und Gestein. Das Bitumen aus Erdöl aus Belgien wird mit Kunststoffen ergänzt, die es einerseits elastischer, gleichzeitig trotzdem stabiler machen. „Dadurch fließt er bei Sonne nicht so leicht weg und bekommt bei Kälte nicht so schnell Risse“, sagt Klein.

Der zweite Bestandteil, die Steine, sind vulkanischen Ursprungs mit einer guten Haftung für Bitumen. Zudem gibt es eine optimale Verteilung von großen und kleinen Steinen, was ebenfalls für Stabilität sorgt. Das genaue Rezept dafür wird dem Auftragnehmer übergeben, der es wiederum an das von ihm beauftragte Asphaltmischwerk gibt. „Wird der Asphalt geliefert, prüfen wir auch noch mal, ob er der richtige ist“, versichert Klein.

Verwendet wurde der Asphalt nun auf der Gesamtstraßenfläche rund um den Hauptbahnhof — auf der B7 zwischen Bembergbrücke und Ohligsmühle, auf der Bahnhofsstraße bis zur Kreuzung Kleeblatt und eben auf der Straße Döppersberg bis zum Busbahnhof - auf insgesamt rund 28 000 Quadratmeter wurden 8,4 Millionen Kilogramm Asphalt verteilt. Der Busbahnhof hat einen Betonboden. Mit der Fertigstellung der Straße Döppersberg sind dann die Asphaltarbeiten abgeschlossen.

Gearbeitet wird weiter an der Südstraße. Auch hier hatte die Witterung zu Verzögerungen geführt: „Der Split als Untergrund der Platten war im Haufen festgefroren und konnte nicht verteilt werden“, berichtet Klein. Nun gehe es weiter. Und vor dem Bahnhofsgebäude seien die ersten Hügel angeschüttet, auf denen bald Rasen ausgelegt werde.

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