Der unsterbliche King und seine Thronfolger aus Wuppertal

Heute wäre Elvis Presley 75 Jahre alt geworden. In Wuppertal hält die Vegas Connection sein musikalisches Erbe lebendig.

Wuppertal. Applaus brandet auf im International Center von Honolulu. Es ist der 14. Januar 1973, als Elvis Presley beim legendären "Aloha from Hawaii"-Konzert seine Bandmitglieder vorstellt. "On the piano is Glen Hardin", hört man den King da unter anderem sagen. Von 1970 bis 1976 stand Hardin als Mitglied der TCB-Band mit dem King of Rock´n´Roll auf der Bühne. Mehr als 36Jahre später wird erneut begeistert applaudiert, als Glen D. Hardin vom King angekündigt wird. Diesmal allerdings ist es King Eddy alias Eddy Ebeling, der den Texaner gemeinsam mit seiner Band The Vegas Connection auf der Bühne der Wuppertaler Börse begrüßt.

Das Konzert mit dem Elvis-Veteranen im September des vergangenen Jahres war für den 41-jährigen Radevormwalder und seine größtenteils mit Wuppertalern besetzte Band die Krönung ihres bisherigen Musikerlebens - ein Ritterschlag. "So nahe kommt man Elvis einfach nie wieder", sagt King Eddy rückblickend. Das dachten sich wohl auch seine Musiker, die mit dem Stargast unbekümmert abrockten. Wie Pianist Marcus Klaffke, der den immerhin schon 70-jährigen Altmeister mehrfach zum akrobatischen vierhändigen Spiel hinriss, bis es bei "Big Hunk of Love" niemanden im Publikum mehr auf den Sitzen hielt.

Die frische Herangehensweise an das musikalische Vorbild macht die Vegas Connection seit ihrer Gründung vor rund drei Jahren aus. Damals rief der bekennende Elvis-Fan Ebeling die Band ins Leben mit dem Ziel, die Musik aus der Zeit von Elvis’ bombastischen Bühnenshows wiederaufleben zu lassen. Seither haben die Musiker und Sänger ihr Repertoire stetig erweitert und bei ihren Auftritten im Tal für ausverkaufte Säle gesorgt.

Blind verlassen kann sich King Eddy bei der Erfüllung seines persönlichen Lebenstraumes auf die Mitglieder seiner Stammband The Dirty Little Crocodiles. Die Wuppertaler André Dietz (Gitarre) und Marco Bax (Saxophon) sowie der Remscheider Oliver Rossetti (Bass) bilden das musikalische Rückgrat der Vegas Connection. Während bei Elvis’ unsterblichen Bühnenshows standen bis zu 60 Musiker auf der Bühne standen, sind es bei der Vegas Connection sind es zwar nur 20 aber dafür wollen sie Elvis nicht nur mit ihren Mitteln nachspielen, sondern auf eigene Weise interpretieren.

Das will die Band auch mit ihrem aktuellen Projekt nach dem unvergesslichen Auftritt mit Glen D. Hardin beweisen: die Vegas Connection spielt derzeit ihre erste CD ein. "Bei den Konzerten sind wir so oft danach gefragt worden, da war es einfach naheliegend", erzählt Eddy. Seinem Streben nach Authentizität - und in gewisser Weise auch einem Schuss Spieltrieb, wie er selbst zugibt - ist es geschuldet, dass für die Aufnahmen eigens eine Bandmaschine aus den 80ern angeschafft wurde: "Wir nehmen alles analog auf, wie der King. Der Sound klingt dann einfach fetter, runder." Im Proberaum in Wuppertal spielt die Basisband aus Schlagzeug, Gitarre, Bass, Keyboard und Piano die ersten Stücke ein, später kommen Gesang und Bläser hinzu. Im Frühjahr soll die Scheibe mit Hits wie "In the Ghetto", "Suspicious Minds" und "Viva Las Vegas" fertig sein. Elvis lebt weiter - in den Songs seiner Wuppertaler Erben.

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