Der Streit um Breitband-Ausbau geht weiter

Bezirkspolitiker schalten sich ein und sprechen in Sachen Internet von einer „Glückssache“.

Der Streit um Breitband-Ausbau geht weiter
Foto: dpa

Lüntenbeck. Beim Breitbandausbau in der Lüntenbeck sehen sich die Anwohner im südlichen Bereich deutlich benachteiligt und sprechen von „verpassten Chancen“. Der Streit schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt beschäftigt er auch die Vohwinkeler Politik. Wie berichtet werden nicht alle Teile der Siedlung von den Wuppertal bereits zugesagten Fördermitteln des Bundes profitieren. Mehr als zehn Millionen Euro sollen vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur fließen. Für den nördlichen Teil der Lüntenbeck und insbesondere die im dortigen Schloss angesiedelten Firmen ist das eine gute Nachricht. Dort gibt es derzeit nur eine relativ langsame DSL-6000 Leitung. Künftig sollen dagegen Glasfaserleitungen ultraschnelles Internet bringen.

Ausgenommen von den Fördermitteln ist allerdings der südliche Teil mit den Straßen Erntegrund, Weidehang und Am Tescher Busch. Breibandkoordinator Guido Gallenkamp von der Wuppertaler Wirtschaftsförderung erläuterte in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung die Gründe dafür. Er verweist auf die Förderrichtlinien. „Laut Verfügbarkeitsprüfung der Netzbetreiber bietet mindestens ein Anbieter im südlichen Bereich der Lüntenbeck mehr als 30 Mbit pro Sekunde“ erklärt Gallenkamp. „Das bedeutet für uns, dass wir keine Förderung für diese Adressen beantragen können, die Förderung abgelehnt würde oder wir dort eingesetzte Fördermittel an den Fördergeber zurückerstatten müssten“, berichtet der Experte. Die Vorgaben seien hier eindeutig. „Uns sind da die Hände gebunden“, sagt Guido Gallenkamp.

Für die Siedler ist das besonders ärgerlich, zumal nur rund 200 Meter entfernt von den betroffenen Straßen Glasfaserkabel verlaufen. „Es wird überall von der Wichtigkeit des Ausbaus von schnellem Internet gesprochen aber in der Praxis haben wir dann nur ein Stückwerk“, kritisiert der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Jürgen Müller. Er hat sich mit seinem Anliegen auch schon an die Stadtspitze und das zuständige Ministerium gewandt. Müller sieht die Siedlung durch die Entscheidung „abgehängt“. Das kann Guido Gallenkamp nicht nachvollziehen. „Wir haben dort im südlichen Bereich bereits relativ schnelles Internet“, lautet die Einschätzung des Breitbandkoordinators.

Derweil sorgt das Thema auch an anderer Stelle im Stadtteil für Unmut. Die südliche Bahnstraße ist derzeit ebenfalls von der Förderung ausgeschlossen. „Es handelt sich hier zum Teil um altes Bahngelände, das nirgendwo erfasst ist“, erläutert Gallenkamp. Dazu werde im Moment mit dem Bund nachverhandelt.

Für die Vohwinkeler Politik sind die Voraussetzungen für den Breitbandausbau nur bedingt nachvollziehbar. „Ich habe stark den Eindruck, dass es Glückssache ist, ob die Bürger künftig vom schnellen Internet profitieren oder nicht“, so Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD).

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