„Der ruhende Blick“ bietet die ungewöhnliche Perspektive

Der Ronsdorfer Fotograf Steckelings zeigt seine Werke.

Wuppertal. Die Via Appia Antica zählt zum Standardprogramm von Rom-Besuchern. Und die Bilder von der alten Straße zählen in der Regel zu den ödesten Anblicken, die Fotofreunde nach der Italienreise den Daheimgebliebenen zumuten. Denn derlei Ansichten aus der Ferne leiden oft unter der Beliebigkeit, dem Mangel einer klaren und beredten Bildaussage.

Von dem Ronsdorfer Fotografen Karl-Heinz Wilhelm Steckelings stammt ein Schwarz-Weiß-Foto der Via Appia, das sich auf das Straßenpflaster konzentriert und mit dem richtigen Ausschnitt sogleich auf die Dramatik verweist: Dort schufteten vor 2300 Jahren die Sklaven, dort starben nach dem Spartacus-Aufstand Tausende der unterlegenen Sklaven am Kreuz.

Bilder wie dieses zeigt Steckelings zu seinem 80. Geburtstag in der Ausstellung "Der ruhende Blick", die ab Sonntag in der Remise des Historischen Zentrums zu sehen ist. Begonnen hat der Ronsdorfer einst an der Filmkamera, eine erstaunliche Tatsache, denn in jedem der gezeigten Bilder verbirgt sich letztlich das Stillleben, eben die Ruhe, und das sogar in den Szenen über die frühe Arbeit von Pina Bausch.

Mit dem Tanztheater erschöpfen sich die Wuppertaler Ansichten der Retrospektive. Es wäre eine zu große Vielfalt geworden, wenn er noch mehr aus dem Bergischen gezeigt hätte, sagt Steckelings, der es dann vorzieht, hier und da auf den Tod zu verweisen.

Seit Jugendjahren sei das Sterben tägliches Thema gewesen, sagt er. "Aus dem Kopf" heißt ein Foto, auf dem Bäume auf einem Grab stehen - ganz so, als habe der Verstorbene aus seinem Haupt neues Leben wachsen lassen.

Die Vernissage findet am Sonntag, 21. März, um 11.30 Uhr statt. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 18. April dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei.

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