Der Ruf der großen Stadt

Künstleraustausch: Vier Wuppertaler zeigen ihre Werke im berühmten Galerienviertel in New York. Noch proben sie an ihren Vorträgen.

<strong>Wuppertal. Die Arbeit im Netzwerk wird gepriesen. Erika Windemuth, Georg Janthur, Nicolas Stiller und Jorgo Schäfer netzwerken nicht nur spartenübergreifend im Tal. Im wahrsten Sinne des Wortes tun die vier Künstler das grenzüberschreitend mit Künstlern in New York. Das Ergebnis dieser ergebnisorientierten Kommunikation ist das "Met-Projekt”, was, salopp gesprochen, so etwas wie Schüleraustausch auf hohem Niveau ist: Denn auf die Ergebnisse der deutsch-amerikanischen-Netzwerkerei ist selbst das Metropolitan Museum of Art so gespannt, dass es das Wuppertaler Quartett plus Kurator Herrmann Ühlein zu einem Vortragsabend nach New York einlädt.

Am Gegenbesuch der vier amerikanischen Künstler Katy Martin, Arthur Simms, Shazzi Thomas, Michael Zwack und Kuratorin Jo Wood-Brown arbeiten Kulturbüro und Oberbürgermeister fieberhaft. Zur Debatte stehen zehn Tage im ersten Quartal 2009.

Besonders beklatscht wurde der Beitrag von Maler, Graphiker und Cartoonist Jorgo Schäfer. Gewohnt unbekümmert kam er direkt auf den Punkt: "Mein Vortrag hat drei Teile. Teil eins: Two Cats, one Mind”, was er mit "Zwei Leute, ein Gedanke” übersetzte und anhand seines ausgewählten Met-Werks von Romare Bearden "The Block” vertiefte. Schnurstracks kam er von Gemeinsamkeit mit ihm zu Teil zwei, den "Mutmaßungen über die Abwesenheit von Gott”, also dem großen Lamento über die Welt, wie sie ist.

Von pseudoreligiösen Agitatoren, Hasspredigern und den künstlichen Paradiesen war hier die Rede und sorgte für allerlei Amüsement sowie Nachdenklichkeit. Denn die für die Einladung nach New York formulierten Reden wollen ja nicht bloß unterhalten.

Der übergeordnete Sinn besteht auch darin, die Kunst von ihren Anfängen bis zu den Einlassungen der Gegenwart zu betrachten. Einen schönen Einblick auf diesen großen Austausch gaben die vier Wuppertaler jetzt und machten Appetit auf den Gegenbesuch ihrer amerikanischen Kollegen im nächsten Jahr.

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