Der Mann hinter der Ü-30-Party

Dirk Oberschulte-Beckmann ist Stadionsprecher bei Schalke und Erfinder der erfolgreichen Partyreihe im Tal.

Wuppertal. In seiner Brust schlagen zwei Herzen: Da ist zum einen die unerschütterliche Liebe zum Ruhrpott und zum anderen die nicht mehr wegzudenkende Nähe zu Wuppertal. Als Stadionsprecher bei Schalke gibt Dirk Oberschulte-Beckmann für seine Jungs auf dem Rasen alles, als Veranstalter und Mann hinter den Kulissen der Ü30-Partys mischt er die Wuppertaler Partyszene auf.

Aufgewachsen ist Oberschulte-Beckmann in Herten bei Gelsenkirchen. Bereits im Jugendalter sorgte der gelernte Speditionskaufmann als DJ Dirk für gute Stimmung auf den Tanzflächen im Ruhrgebiet.

Nach seiner Ausbildung hielt ihn erst einmal nichts mehr in Deutschland: "Ich konnte mir nicht vorstellen in meinem Beruf zu arbeiten, also ging ich für fünf Jahre als Animateur ins Ausland", erinnert sich der 46-Jährige. Zurück in Deutschland zog es den Unterhaltungskünstler dann nach Wuppertal. "Ich kam wegen der Liebe", verrät er schmunzelnd.

Zwischen Elberfeld und Barmen eröffnete Oberschulte-Beckmann das Sportgeschäft "Die Fankurve". Langsam wuchs die Idee heran, eine Partyreihe zu entwickeln. Das Besondere daran: Leute über 30 Jahre sollten miteinander feiern, zu Musik aus ihrer Zeit. "In Gelsenkirchen gab es bereits Ü25-Partys, aber das war noch nicht optimal. Es sollte eine noch klarere Alterstrennung geben", sagt Oberschulte-Beckmann. Er verkaufte sein Sportgeschäft und entwickelte die geschützte Marke Ü30 Party Funky Town.

Mit einem fünfköpfigen Team stellte er die ersten Partys auf die Beine - und erntete enormen Zuspruch: Zur ersten Veranstaltung kamen 650 Leute in die Skaterhalle zwischen Elberfeld und Barmen. Einen Monat später verdoppelte sich die Besucherzahl.

"Beim dritten Mal haben die uns dann die Bude eingerannt. Wir mussten uns eine neue Location suchen", erzählt der leidenschaftliche Motorradfahrer.

Der neue "Tatort": Die Börse mit Platz satt für 1200 Nachtschwärmer. Bis heute steigt die Party einmal im Monat mit Musik aus den vergangenen 30 bis 40 Jahren - und einem eindeutigen Frauenüberschuss. Wegen der riesigen Nachfrage wurde die Wuppertaler Stadthalle zum zweiten Standbein.

Auf vier Tanzflächen und drei Etagen können Gäste die Nächte zum Tag machen. "Die Kulisse ist einzigartig. Bis aus Düsseldorf, Remscheid oder Radevormwald kommen die Leute, die Karten sind jedes Mal schon im Vorverkauf weg", freut sich Oberschulte-Beckmann.

Kein Grund aber für ihn, sich auf dem Erfolg auszuruhen. Seit vergangenem Jahr macht der zweifache Vater nun auch den Rhein unsicher. Auf der MSRheinEnergie, einem Party-Katamaran, kommen die Gäste schnell in Schwung. Oberschulte-Beckmann ist von dem neueren Projekt überzeugt: "Da ist eine irre Stimmung. Bei Sonnenschein und guter Musik über den Rhein zu schippern ist einfach klasse."

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