Der Lapis-Saal weicht 30 Bezahl-Parkplätzen

Anstelle der Brandruine sollen nahe des Schwebebahnhofs Stellplätze entstehen. Händler hoffen auf günstige Gebühren.

Vohwinkel. Eine ungewohnt freie Sicht haben derzeit die Bürger im Stadtteil auf das Vohwinkeler Rathaus. Grund ist der Abriss des ehemaligen Lapis-Saales auf dem benachbarten Grundstück. Ein Großfeuer hatte vor knapp vier Jahren von dem Gebäude nur eine Ruine übriggelassen. Der unschöne Anblick in direkter Nähe der Schwebebahn-Endhaltestelle war den Vohwinkelern lange ein Dorn im Auge. Doch jetzt kommt Bewegung in das Thema: Die Wuppertaler Firma Feldt und Jädtke hat das Gelände vor drei Monaten gekauft und will daraus einen gebührenpflichtigen Parkplatz machen.

Feldt und Jädtke betreibt bereits Parkflächen in Barmen und Ronsdorf (siehe Kosten). Die kostenlose Konkurrenz in Vohwinkel durch die Parkscheibenregelung im Zentrum, die rund 20Stellplätze hinter dem Rathaus sowie den großen Park&Ride-Platz am Bahnhof sieht man bei Feldt und Jädtke gelassen. "Wir haben in direkter Nähe des von uns erworbenen Geländes durch die zentrumsnahe Lage einen sehr regen Betrieb", sagt Geschäftsführer Wolfgang Feldt.

Der kostenlose Parkraum sei hier begrenzt und meist besetzt, ein Bedarf also vorhanden. "Zudem ist der Park&Ride-Platz gerade für ältere Menschen recht weit entfernt", meint Feldt. In Barmen und Ronsdorf habe das Unternehmen bei vergleichbaren Rahmenbedingungen gute Erfahrungen gemacht. Feldt verweist zudem auf die Idee einer Parkgemeinschaft. Dabei beteiligen sich die Einzelhändler an den Parkgebühren und erstatten sie Kunden ab einem bestimmten Einkaufswert teilweise oder sogar ganz.

Für die Vorsitzende der Vohwinkeler Werbegemeinschaft Aktion V, Erika Osenberg, sind die Parkplätze an dieser Stelle grundsätzlich eine gute Idee. "Wir haben zwar in Vohwinkel eigentlich genug kostenfreie Stellflächen, aber gerade in der Nähe des Schwebebahnhofs und hinter dem Rathaus ist zu den Stoßzeiten oft nichts mehr frei", sagt die Sprecherin der Gewerbetreibenden.

Für Osenberg ist der Erfolg des neuen Angebots aber vor allem eine Frage des Preises. "Wenn die Stunde beispielsweise 50 Cent kostet, könnte ich mir schon vorstellen, dass das funktioniert."Eine doppelt so hohe Gebühr, wie sie Feldt und Jädtke etwa im Ronsdorfer Zentrum verlangt, sieht sie dagegen kritisch. Davon hänge auch eine Beteiligung der Einzelhändler an einer eventuellen Parkgemeinschaft ab. "Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass einige mitmachen. aber dafür dürfen die Kosten eben nicht zu hoch sein, sagt Osenberg.

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