Der Kotten hat eine neue Attraktion
Die „Nass-Schleifer-Ausstellung“ erklärt ansprechend Technik und Geschichte des Manuelskottens.
Kohlfurth. Mit der „Nass-Schleifer-Ausstellung“ bekommt der Manuelskotten eine weitere Attraktion: Bei der feierlichen Eröffnung sah das nicht nur Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé so. Reinhard Grätz, Vorsitzender des Fördervereins, sprach von einem „Highlight“. Kulturdezernent Matthias Nocke betonte die „gelungene Partnerschaft“ zwischen Förderverein und Stadt, die den Kotten als Außenstelle des Historischen Zentrums betreibt. Gut 50 Besucher kamen ins Kaltenbachtal, um die neue Ausstellung zu sehen.
Anka Dawid stieg mit einer Besuchergruppe die Wendeltreppe zu den neu gestalteten Räumen hinauf, während die übrigen Gäste sich im Erdgeschoss umsahen. Dort stehen die Maschinen, die Kotten-Pächter Fromm zum Teil bis heute zum Messerschleifen nutzt. Als unten das Wasserrad zur Demonstration anlief, zitterte im Obergeschoss der Boden.
Das Konzept zur neuen Ausstellung hat Dawid entwickelt. Der Förderverein hatte die freiberufliche Kulturwissenschaftlerin engagiert, nachdem der Landschaftsverband Rheinland das Museums-Projekt als förderwürdig anerkannte und mit 22 000 Euro für zwei Jahre unterstützte.
Dawid führte die Besucher vorbei an den Vitrinen, die Schleif-Produkte wie Messer und Heckenscheren sowie Fotos und Dokumente beherbergen. Die Gegenstände illustrieren die vier Ausstellungsthemen. Da geht es zum einen um die Schleifer-Familie Morsbach, deren „Urvater“ Emanuel zum Namensgeber des Kottens wurde. Dann geht es um die allgemeine Cronenberger Industriegeschichte, die Technik des Nass-Knie-Schleifens und ihre gesundheitlichen Aspekte.
Die Schrifttafeln, die Grafik-Designer Georg Jürgens entwickelt hat, ordnen das Gesehene ein. Von ihm stammt auch die Übersichtskarte, die die Lage sämtlicher Kotten im Kaltenbachtal zeigt. Zudem gibt es Schubladen mit Werkzeugen aus der umfangreichen Sammlung des Vereins.