Jahresrückblick: 14. November Der größte gemeinsame Nenner ist blau

Wuppertal schwebt künftig de luxe. Die WSW haben 31 neue Wagen gekauft. Der Erste ist schon da. Der Rest kommt im nächsten Jahr.

Wuppertal. Ja, wieder einmal zu spät. Das hat Tradition, wenn es um den Umbau der Schwebebahn geht. Aber am Ende kam bisher immer doch noch etwas Vernünftiges heraus. Das gilt vor allem für die neuen Schwebebahnwagen. Die ersten sollten eigentlich schon zwischen Oberbarmen und Vohwinkel fahren. Aber so einfach scheint es nicht zu sein, eine Schwebebahn zu bauen. Ein Jahr länger hat es gedauert. Dafür kann sich das Ergebnis allerdings sehen lassen. Himmelblau und mit einem großen Panoramafenster am Heck, verspricht die neue Wagen-Generation Schweben de luxe.

Wuppertal wartet sehnlichst darauf. Als das erste Exemplar Mitte November nach Vohwinkel kam, machten sich mehr als 5000 Fans auf den Weg, um sich das neue Wunderwerk der Technik anzuschauen. Die Schwebebahn ist und bleibt Wuppertals größter gemeinsamer Nenner.

Die neue Schwebebahn stellt sich vor
18 Bilder

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Und zumindest vorübergehend ist es auch der Modernste. Die Düsseldorfer Firma Vossloh Kiepe hat für Wuppertal Hochtechnologie hergestellt. Pro Wagen verteilen 22 Kilometer Kabel Energie und Informationen an die Stellen, an denen sie gebraucht werden. Der Fahrgast sitzt auf echten Holzbänken, die mit braunem Stoff überzogen ist. Je nach Wagen zieren rote, gelbe oder grüne Streifen den Stoff. Die Wagen bieten 45 Sitzplätze, Flächen für Kinderwagen und Rollstühle. Sie sind wie die ganze Schwebebahn barrierefrei zu nutzen.

Dass jeder einzeln der insgesamt 31 neuen Wagen fast vier Millionen Euro kostet, ist ein Fingerzeig auf Material und Technik, die am Produktionsstandort Valencia verbaut worden sind. Die wagen sollen wie ihre orange-blauen Vorgänger 40 bis 50 Jahre halten.

Die Wuppertaler Schwebebahn befördert an Werktagen etwa 80 000 Fahrgäste, im Jahr sind das fast 20 Millionen. Sie gilt as das Wahrzeichen Wuppertals und trotz des tragischen Unfalls am 12. April 1999 mit fünf Todesopfern sowie 47 Verletzten als sicherstes Verkehrsmittel.

Insgesamt hat der Neubau der Schwebebahn in den vergangenen 20 Jahren gut 620 Millionen Euro gekostet. Allein Gerüst und Bahnhöfe schlugen mit 500 Millionen Euro zu Buche. Für das Frühjahr sind erste Probefahrten geplant.

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