Der Grill-Test: Fleisch, Soßen und Risiken

Der Chef der Lebensmittelkontrolle im Tal gibt Tipps für die zweite Hälfte der Grillsaison - und erinnert sich an einen verhängnisvollen Kartoffelsalat.

Wuppertal. Er selbst ist nach eigenem Bekunden "überhaupt kein großer Griller". Dennoch verfolgt Günther Brengelmann die Grillsaison aufmerksamer als so mancher Zeitgenosse: Brengelmann ist Chef der städtischen Lebensmittelüberwachung. Im Sommer hat die Behörde auch diverse Grillmeister im Blick, die im öffentlichen Raum - etwa bei Bürgerfesten - Leckeres vom Rost anbieten.

Je nach Standort und Besucherzahl ist das ein einträgliches Geschäft. Sowohl im Öffentlichen wie auch im Privaten gilt aber auch die ernüchternde Erkenntnis: "Wenn der Hunger einsetzt, dann wird oft der Verstand ausgeschaltet." Dabei sind die Verhaltensregeln gerade beim Grillen einleuchtend.

Für Grillstände etwa bei Straßenfesten steht immer der Veranstalter sowie der Betreiber in der Verantwortung, der das Fest bei der Stadt angemeldet hat. Dieser erhält mit der Genehmigung automatisch auch ein Merkblatt, in dem es um die Lebensmittelhygiene geht.

Laut Brengelmann werden der Stadt dennoch immer wieder Grillstände gemeldet, bei denen es aus Sicht von Festbesuchern nicht mit rechten Dingen zugeht. Das ist etwa dann der Fall, wenn der Grill nur unzureichend abgesichert ist - etwa durch einen Spuckschutz oder eine Dachfläche, die zum Beispiel vor Vogelkot schützt. Auch muss gewährleistet sein, dass der Grill nicht von außen zugänglich ist - etwa für Kinder - und auf einem festen, schmutzfreien Untergrund steht.

Kritisch wird es aber auch dann, sobald es um den Umgang mit Lebensmitteln selbst geht: So sollte man gerade auch beim privaten Grillen immer nur kleine und überschaubare Mengen an Grillgut mit nach draußen nehmen - und den Nachschub im Kühlschrank lassen.

Brengelmann empfiehlt außerdem den Einsatz von Kühlboxen mit genügend Eis-Akkus. Das spiele übrigens auch dann eine Rolle, wenn im Supermarkt gekühlte oder gefrorene Ware eingekauft und bei hohen Temperaturen nach Hause gebracht wird: Damit die Kühlkette nicht unterbrochen und Lebensmittel durch Keimvermehrung in Mitleidenschaft gezogen werden, sollte man auf Mehrweg-Kühltaschen zurückgreifen.

Besonders sensibles Grillgut sind auf Grund leichter Verderblichkeit Hacksteaks und Geflügel. Wenn es draußen heißt wird, sollte man außerdem auf Mayonnaise in jedweder Form verzichten - gerade auch in Saucen. "Saucen auf Essig- und Ölbasis halten sich am besten." Brengelmann kann sich einen Wuppertaler Fall erinnern, bei dem ein verdorbener Kartoffelsalat eine ganze Feierrunde von den Füßen holte. "Jeder, der zum Grillen einlädt, hat Verantwortung gegenüber seinen Gästen. Man sollte immer nur das servieren, was man so auch selbst essen würde."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort