Der gemeinsame Nenner heißt Dönberg

Beim Jahresempfang blickte Hans-Joachim Lüppken optimistisch auf den Radweg an der Horather Straße.

Der gemeinsame Nenner heißt Dönberg
Foto: Andreas Fischer

Dönberg. Wenn die Freiwillige Feuerwehr Löschzug Dönberg und der Bürgerverein Dönberg zum Neujahresempfang einladen, dann sehen Wuppertals Vertreter aus Politik und Wirtschaft, aber auch die Nachbarn und Bürger Dönbergs, die Teilnahme als eine angenehme Pflicht an. So waren auch gestern rund 300 Gäste zur 18. Auflage dieses gesellschaftlichen Ereignisses in die Wagenhalle auf dem Dönberg gekommen, um auf das neue Jahr anzustoßen, Gedanken auszutauschen, aber vor allem auch dem witzigen Rededuell von Hans-Joachim Lüppken, dem Vorsitzenden des Bürgervereins, und Marc d‘Avoine zu lauschen.

Nachdem man zum Amüsement der begeistert lauschenden Zuhörerschaft gegenseitig Bosheiten und „gemeine“ Spitzen ausgetauscht hatte, wobei Lüppken dem respektlosen Bürgervereinsmitglied d‘Avoine mit einem Vereinsausschlussverfahren drohte, fanden beide, in herzlicher Abneigung miteinander verbundenen Kontrahenten doch schnell auf einen gemeinsamen Nenner. Und der hieß Dönberg, die Heimat im Elberfelder Norden, wobei man sich gegenseitig für die vorbildliche umfangreiche Mitarbeit bei der 500-Jahr-Feier des liebenswerten Stadtteils lobte: „Die Höhenstraße war eine riesige Festmeile“. Natürlich wurde auch der selbstlose Einsatz der wackeren Mitglieder des Löschzugs Dönberg hervorgehoben. Es wurde des alljährlichen stimmungsvollen Feuerwehrfestes gedacht, bei dem die Dönberger und ihre Gäste drei tolle Tage lang gefeiert hatten. Und beiden Rednern war anzumerken, dass sich sowohl Feuerwehr als auch Bürgerverein der großen Wertschätzung der Nachbarschaft erfreuten. Alsdann nahmen die beiden den Innovationsstandort NRW unter die Lupe, und man erfuhr, dass die Gegend rund um Düsseldorf der Geburtsort von rund 2000 Patenten und Erfindungen gewesen sein soll. „Und von uns kommt natürlich der Thermomix von Vorwerk“, so d’Avoine, der auch stolz verriet, dass ein solcher in seinem Haushalt schon nützliche Anwendung finde. „Ich habe leider noch keinen“, musste Lüppken zerknirscht eingestehen, hatte aber dafür eine geradezu „unglaubliche“ Neuigkeit auf Lager. „In die Sache mit dem Radweg an der Horather Straße ist Bewegung gekommen. Das Geld für den Grundstückskauf ist da, und es gibt gute Gespräche mit dem Eigentümern“, verriet Lüppken der staunenden Menge und verkündete nach 42 Jahren mühsamen Ringens eine frohe Botschaft: „Ich hoffe, dass wir in einem Jahr sagen können, dass wir es geschafft haben.“

Eine weitere Angelegenheit, die den Dönbergern auf den Nägeln brennt: die fehlende Nahversorgung. Auch da hofft man nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem früher in Dönberg ansässigen Discounter Aldi und der Firma Proviel, einen Cap-Markt installieren zu können, so wie das mit Erfolg schon am Eckbusch gelungen ist.

Und da man bei der Feuerwehr zu Gast war, gab es auch dort positives Neues zu sehen: Der Ausbau des Standortes ist im Rohbau fertig, und Marc d‘Avoine ist optimistisch, dass die noch mit rotweißen Bändern abgesperrten geplanten Umkleiden hinter der Wagenhalle spätestens zu Ostern in Betrieb genommen werden können.

Zu den Gästen auf dem Dönberg gehörte auch Oberbürgermeister Andreas Mucke, den d‘Avoine um ein „Update“ aus dem Rathaus bat. Mucke schlug einen weiten Bogen von der Öffnung der B7 und dem dazu gehörigen Fest zur Beseitigung der Probleme beim Einwohnermeldeamt und war zuversichtlich, dass Ähnliches auch bei der Kfz-Zulassungsstelle möglich ist. Das Stadtoberhaupt sah in der Zunahme der Wuppertaler Bevölkerung und den Zuwanderern eine Chance und warb noch einmal für sein Lieblings-Projekt, die Ausrichtung der Bundesgartenschau. Alles Gründe, ein Gläschen auf das Jahr 2018 zu trinken und Pläne und Anregungen ausführlich zu diskutieren.

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