Der erste Griff zu Cello und Co.

Die Bergische Musikschule hat zum Tag der Instrumente eingeladen. Das Interesse war groß — und einige Neuanmeldungen gab es auch.

Der erste Griff zu Cello und Co.
Foto: Anna Schwartz

Zum Tag der Instrumente hatte die Bergische Musikschule ins Kolkmannhaus in Elberfeld eingeladen. Wer wollte, konnte ein Instrument ausprobieren — und die Kinder machten, wohlwollend beobachtet von Eltern und Großeltern, reichlich Gebrauch von dem Angebot.

Doch bevor die wissbegierigen Mädchen und Jungen selbst flöten, trommeln oder in die Tasten greifen durften, zeigten musikalisch geschulte Grundschulkinder zwischen sechs und zehn Jahren, welche Wohlklänge man nach relativ kurzer Zeit den verschiedensten Instrumenten entlocken kann: Im Bernd-Mischke-Saal gab es ein Konzert, das einen Querschnitt durch das Instrumental-Spektrum zeigte.

Einfallsreich moderiert von Sarah Semke und Jan Hinrichs, die nach jedem Musikstück die Jüngsten fragten, was das gerade für ein Instrument gewesen sei. Klavier, Blockflöte und Geige kannte fast jeder. Aber dass das bauchige Saiteninstrument eine Mandoline war, wusste nur Laura (5). „Hat die Oma aber vorgesagt“, sagte Renate Böhmer schmunzelnd, die mit ihrer zweiten Enkelin Lene (3) regelmäßig die Bergische Musikschule besucht.

„Die Kinder können sich dann für das Instrument entscheiden, dass ihnen am sympathischsten ist“, erklärte Musikschulleiter Raphael Amend. In den Räumen der zweiten und dritten Etage der Musikschule war dann tatsächlich für jeden Musikgeschmack etwas dabei.

Dass aller Anfang schwer ist, das wurde so manchem der Nachwuchs-Solisten schnell klar. Das filigrane Röhrchen, durch das man die Oboe zum Klingen bringen kann, blieb einfach stumm, als Mats (6) mehrfach kräftig hinein pustete. Ihn zog es dann doch eher zu dem Raum, wo Schlagzeug, Xylophon, Gong und Becken warteten. „Da hörst du wenigstens, dass du Musik machst“, sagten die Großaltern und fügten grinsend hinzu: „Mit einem Schlagzeug machst du auch den Nachbarn Freude.“ Da waren die Phonzahlen auch tatsächlich höher als in den übrigen Räumen, und Michael Hillringhaus, der den Takt für die Urenkel von Ringo Starr angab, erklärte gleich eine Grundregel: „Wenn ich die Hände kreuze, dann ist sofort Ruhe.“ Die Lautstärke, wird wie Kursleiter Uwe Fischer-Rosier erklärte, durch Heben und Senken der Hände reguliert.

Ein wenig exotisch im Angebot der Musikschule ist die Baglama, ein aus der Türkei stammendes Instrument mit sieben Saiten, das Azli Dila Kaya den Kindern näher bringt. „Das Interesse ist seit dem vergangenen Jahr gewachsen“, zieht sie eine optimistische Bilanz ihres Fachbereiches. Egal, ob beim Cello der Bogen wie eine Handsäge geführt wird, ob das Keyboard, für das sich übrigens überwiegend Jungs interessierten, Disharmonien produziert oder die Blockflöte erbarmungswürdig wimmert, die verständnisvollen Lehrerinnen und Lehrer zeigten gegenüber den musikalischen Jungtalenten eine Engelsgeduld mit dem hoffnungsvollen Nachwuchs und vermittelten Freude am Umgang mit den Instrumenten. „Da kommt, was die Anmeldungen angeht, nach so einem Tag schon einiges zusammen“, verriet Robert Boden, der im Fach Jazz-Klavier unterrichtet.

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