Wuppertal Den IHK-Neujahrsempfang prägt gewachsene Zuversicht

Die Bergische Industrie- und Handelskammer begrüßte 1200 Gäste in der Stadthalle.

Wuppertal: Den IHK-Neujahrsempfang prägt gewachsene Zuversicht
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Noch vor einem Jahr schwang eine gehörige Portion Skepsis in der Rede von IHK-Präsident Thomas Meyer beim Neujahrsempfang der Bergischen Industrie- und Handelskammer mit. 2018 scheint diese Skepsis einem gewachsenen Vertrauen gewichen zu sein. Stabilität und Leistungsstärke zeichnen die heimischen Wirtschaftsunternehmen trotz einiger weltpolitischer Wirren im vergangenen Jahr aus.

Wuppertal: Den IHK-Neujahrsempfang prägt gewachsene Zuversicht
Foto: Andreas Fischer

„Alles scheint zusammenzupassen: eine steigende Nachfrage nach deutschen Industriegütern, mehr Aufträge für Dienstleistungsunternehmen, zunehmende Auslastung und Beschäftigung, darunter auch viele neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, Reallohnsteigerungen, dadurch mehr Kaufkraft und mehr Konsum — und das alles fast ohne Inflation bei den Gütern des täglichen Bedarfs, zählte Meyer die positiven Entwicklungen vor rund 1200 Gästen in der sehr gefüllten Stadthalle auf.

In seiner Analyse war er sich mit Ehrengast NRW-Minister Prof. Andreas Pinkwart, der die Gastrede hielt, in vielen Punkten einig. Beide forderten, dass die in Aussicht stehenden kommenden guten Jahre nicht ohne Reformen (Steuern), Innovationen und Investitionen in die Unternehmen und die Infrastruktur (Breitbandausbau, Verkehrswege) verstreichen dürfen. Die Herausforderungen durch Globalisierung, Digitalisierung und Neo-Ökologie (begrenzte Ressourcen) nähmen an Tempo zu. Entwicklungen im Zuge der Digitalisierung verliefen mit exponentiellem Wachstum, denn mittlerweile kommunizierten Maschinen mit Maschinen.

„NRW muss wieder das Land der schnellen und belastbaren Wege mit einer hervorragenden Verkehrs- und Breitbandinfrastruktur werden. Wir als Unternehmer bauen darauf, dass die neue Landesregierung die harten Standortfaktoren Breitband, Fläche, Energie und Verkehrsinfrastruktur ganz oben auf ihre Agenda setzt“, sagte Meyer.

Das bergische Städtedreieck hat sich bei einem Landesprojekt als „Digitale Modellregion in Nordrhein-Westfalen“ beworben und kann offensichtlich mit dem Zuschlag rechnen. Prof. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, ging darauf in seiner frei gehaltenen Rede jedoch nicht konkret ein. Zustimmung gab es von Pinkwart indes für Meyer, der von Unternehmern forderte, sich nicht aus Kostengründen mit Kupferkabeln zufrieden zu geben. Wenn die Erschließung von Gewerbegebieten mit Glasfaserkabeln durch private Anbieter anstehe, dann müsse diese Chance genutzt werden.

Kritische Töne ließ Thomas Meyer zu den FOC-Plänen in der Bundesbahndirektion anklingen. In einer Stellungnahme habe die Bergische IHK darauf hingewiesen, „dass es Anpassungsbedarf bei den zum Teil nicht nachvollziehbaren Planungen gibt“. Auf den Baubeginn des Designer Outlet Centers in Remscheid sei man gespannt. „Der Markt wird zeigen, ob genügend Potenzial besteht, dass sich zwei Center in unserer Region etablieren können“, so der IHK-Präsident.

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