Demo gegen Afrika-Zirkus

Wuppertal. Etwa 20 Demonstranten sorgten am Sonntag für Streit an der Uellendahler Straße. Die Polizei war vor Ort – schritt aber nicht ein.

<strong>Wuppertal. So hatten sie sich den Familienausflug nicht vorgestellt. Weinende Kinder und Geschrei bestimmten am Sonntag Mittag das Bild vor dem Zirkus "Afrikas Big Circus" an der Uellendahler Straße. Etwa 20 teilweise vermummte Demonstranten versperrten kurzzeitig den Eingang zum Zirkus. Der Grund: Die Demonstranten behaupten, die vier Elefanten und zahlreichen anderen Tiere, darunter auch Pferde und Kamele, würden nicht artgerecht gehalten. Bereits in den vergangenen Wochen haben einige der Demonstranten die Plakate des Zirkus abgerissen oder überklebt. "Geschlossen wegen Tierquälerei" - das stand auch auf vielen Plakaten in der ganzen Stadt.

Zirkusdirektor Hardi Weißheit beziffert den Schaden für sein Familienunternehmen auf 5000 Euro. Besonders ärgerte ihn seine Machtlosigkeit: "Wir haben die Polizei gerufen, mehr können wir jetzt auch nicht machen."

Obwohl die Demo nicht ordnungsgemäß angemeldet war, wollte die Polizei nicht eingreifen: "Der Eingang ist jetzt nicht mehr blockiert, damit ist es kein Fall von Nötigung. Und spontane Demos sind in Deutschland auch ohne Ankündigung gestattet", erklärte der zuständige Einsatzleiter von der Polizei. Dennoch wurden die Personalien der Demonstranten aufgenommen.

Bevor die Polizei vor Ort war, soll es heftige verbale Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und den Zirkusangestellten gegeben haben: "Wenn ich einen Fuß aufs Gelände setze, würde man mir den Arm abhacken", behauptet die 16-jährige Nora bedroht worden zu sein. Die Zirkusangestellten wollen Drohungen und das Wort "Molotow-Cocktail" gehört haben.

Zirkusdirektor Hardi Weißheit scheut jedenfalls keine Prüfung. Am Samstag war ein vierköpfiges Team - darunter die Elfenaten-Pfleger - des Wuppertaler Zoos im Zirkus, wie Zoo-Direktor Ulrich Schürter gestern bestätigte. Ergebnis der Visite: Die Elefanten seien in einem guten Zustand.

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