Stadtplanung in Wuppertal Das Wasserspiel am Von der Heydt-Platz soll schon ab Juli sprudeln

Wuppertal · Der Platz ist zwei Millionen teurer als geplant, aber schon im Juli begehbar. Ganz fertig ist das Bauvorhaben aber noch nicht.

 Noch ist der Von der Heydt Platz eine Steinwüste - doch ab dem 7. Juli soll das Wasser sprudeln.

Noch ist der Von der Heydt Platz eine Steinwüste - doch ab dem 7. Juli soll das Wasser sprudeln.

Foto: WZ

So hatten sich viele Wuppertaler den Umbau des Von der Heydt-Platzes wohl nicht vorgestellt. Monatelang standen Baufahrzeuge auf dem Platz und es wurde Baumaterial gelagert, und als die Bauarbeiter dann abgezogen waren, blieb eine gepflasterte Fläche zurück, der man nicht ansehen kann, dass die Herstellung drei Millionen Euro kosten soll.

Die gute Nachricht: Statt wie geplant im Frühjahr 2022 soll der Platz bereits am 7. Juli offiziell freigegeben werden, inklusive eines Wasserspiels, das im Boden eingebaut ist und bereits Probeläufe erfolgreich absolviert hat.

Ursprünglich war das Vorhaben mit Kosten von 1,1 Millionen Euro veranschlagt worden. Von 2,14 Millionen Euro musste die Stadt dann die Summe auf 3 Millionen Euro aufstocken, weil sich bei der ersten Ausschreibung zunächst kein einziges Unternehmen gemeldet hatte.

WZ-Leser Wilhelm Michel ist enttäuscht von dem, wie er bisher den Von der Heydt-Platz erlebt hat. „Mit etwas gutem Willen hätte man die alten Objekte neu aufarbeiten können. Der Platz hatte Atmosphäre, herrliche Bäume, die den Gästen reichlich Schatten spendeten. Was ist das Ergebnis, eine Stein-Beton-Wüste“, so Wilhelm Michel in einem Leserbrief.

Er bemängelt zudem, dass der Betreiber der nahegelegenen Bäckerei keine Sonnenschirme aufstellen dürfe, obwohl bei voller Sonneneinstrahlung der Platz im Sommer nahezu unbenutzbar sei. Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler ist überzeugt, dass hier noch Lösungen gefunden werden können. Die Stadt verzichte auch in diesem Sommer komplett auf die Gebühren für die Außengastronomie, sei den Betreibern also schon entgegengekommen.

Dass der Platz noch nicht vollständig eingerichtet ist, sei nicht das Ergebnis von Zeitverzug. „Im Gegenteil, die Bauarbeiten konnten während des Lockdowns viel zügiger vorgenommen werden. Wir sind dem Zeitplan um sechs Monate voraus“, so die Stadtsprecherin. Neben dem Von der Heydt-Platz wurde auch das Pflaster im Bereich der Herzogstraße und der Fouriersgasse erneuert. Außerdem wurden Bäume gefällt und neue gepflanzt, die allerdings erst in ein paar Jahren den Schatten im Umfang ihrer Vorgänger spenden.

Bis 2030 wird der Umbau der Elberfelder City dauern

Der Umbau des Von der Heydt-Platzes ist Teil der Qualitätsoffensive Elberfeld und Barmen, die sich die Stadt mit Unterstützung von Land, Bund und Europäischer Union rund 30 Millionen Euro kosten lassen will. Finanziert werden die Mehrkosten für den Platz zum Teil über die Summen, die nicht wie geplant für den Umbau der Poststraße und der Alten Freiheit abgerufen werden können. Insgesamt wird sich der Umbau der Elberfelder Fußgängerzone inklusive des Ausbaus des Fernwärmenetzes durch die WSW bis ins Jahr 2030 hinziehen. Mit einer attraktiven Fußgängerzone will die Stadt einen Gegenpol zum Döppersberg setzen.

Im Juli 2017 war der Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs vorgestellt worden. „Wir wollen einen Bezug zu dem Namensgeber und dem Museum herstellen und haben daher als Format einen goldenen Rahmen gewählt, der zur Herzogstraße hin geöffnet ist“, beschrieb Architekt Tonio Trüper 2017 die Idee der Platzgestaltung. Da die goldene Bank noch nicht aufgebaut wurde, ist noch viel Fantasie erforderlich, um solche Bilder im Kopf entstehen zu lassen. ab

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