Tic-Theater Wir haben viel vor im zweiten Halbjahr

Wuppertal · Das Tic-Theater in Cronenberg startet mit drei neuen Produktionen in das zweite Halbjahr 2018. Das Team freut sich besonders auf das Musical „Crazy for you“. In der Vorweihnachtszeit sind fast tägliche Aufführungen geplant.

Freuen sich auf das zweite Halbjahr 2018: (v.l.) die Geschäftsführer des Tic-Theaters,  Stefan Hüfner und Ralf Budde.   

Freuen sich auf das zweite Halbjahr 2018: (v.l.) die Geschäftsführer des Tic-Theaters, Stefan Hüfner und Ralf Budde.  

Foto: Fries, Stefan/Fries, Stefan (fr)

Andere machen in der Sommerpause Urlaub, das Team vom Tic-Theater fährt die Aufführungstaktung etwas zurück, erledigt Renovierungen (so erfuhr die Eingangstür des Ateliers in Unterkirchen gerade einen neuen Anstrich) und bereitet seine nächsten Produktionen vor. Bei 60 bis 80 ehrenamtlich agierenden Ensemblemitgliedern, 350 Aufführungen und acht bis zehn Neu-Einstudierungen im Jahr kein leichtes Unterfangen. Nun freuen sich die Geschäftsführer, Ralf Budde und Stefan Hüfner, auf das zweite Halbjahr 2018. Und versprechen: „Wir haben viel vor.“

1986 wurde das Tic-Theater gegründet, das zunächst ausschließlich in der ehemaligen Borner Schule in Cronenberg zuhause war. Auch heute werden dort auf (mittlerweile) drei Bühnen Stücke aufgeführt, 2004 kam das Tic-Atelier in einer ehemaligen Lagerhalle in Unterkirchen hinzu. Hier werden vor allem musikalische Stücke gezeigt, das Sprechtheater blieb an der Borner Straße. Die „Tic-Familie“ hat über die Jahre viele Schauspielerkarrieren begründet. Ein Grund, so Budde sei, dass die Akteure „von hochkarätigen Leuten geleitet“ werden. So auch bei den Produktionen im zweiten Halbjahr.
Den Auftakt macht „Drei Mann in einem Boot“, das sich eng an die Romanvorlage von Jerome Klapka Jerome aus dem endenden 19. Jahrhundert hält. Thomas Gimbel, der schon viele Inszenierungen am Tic-Theater verantwortete, führt Regie bei der „wunderschönen Komödie“ um drei Freunde, die auf der Themse eine Reise unternehmen. Gerade ist ein echtes, acht Meter langes Boot eingetroffen, das auf der Bühne in der Spielstätte Borner Straße aufgebaut wird.

Einen lange gehegten Wunsch erfüllt sich das Tic-Team am 19. Oktober: „’Crazy for you’ ist unser Blockbuster des zweiten Halbjahres“, freut sich Budde. Dafür wurde ein hochkarätiges Leitungsteam zusammengestellt. Es besteht aus Patrick Stanke, der seine künstlerische Karriere in Cronenberg begann, nun als Regisseur seine vierte Produktion stemmt, und dem musikalischen Leitungsduo, das aus Stephan Hüfner, Professor für Komposition an der Folkwang-Hochschule in Essen, und dem viel gefragten Choreographen Paul Kribbe besteht. Gemeinsam bringen sie das Musical „Crazy for you“ der Gershwin-Brüder George und Ira auf die Bühne in Unterkirchen. Budde: „Das Stück war längere Zeit nicht verfügbar. Wir gehören zu den ersten, die es spielen.“ Die Geschichte um Bobby, der nach dem Wunsch der Eltern Banker werden soll, viel lieber aber ins Showbusiness will und verdonnert wird, sich mit einer ganz speziellen Immobilie zu beschäftigen, spielt in den USA der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts und besticht durch seine komprimierte Ladung an Gershwin-Hits.

„Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ ist ein „Starkes Stück“

Die Reihe „Starke Stücke“ wird am 9. November mit Edward Albees Drama „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ (1962) fortgesetzt. Budde erklärt: „In dieser Reihe, die wir vor einigen Jahren begonnen haben, wollen wir kritische, schwierige, aktuelle Stücke zeigen.“ Zuletzt war es Ferdinand von Schirachs Stück „Terror“. Nun soll das Format für moderne Klassiker geöffnet werden. Musicaldarstellerin Stefanie Smailes liefert mit Albees Stück ihre erste Inszenierung ab. Budde: „Es gibt vier sensible Rollen, von denen Schauspieler nur träumen können.“

Die vorstellungsintensivste Periode beginnt Ende November - in der Vorweihnachtszeit 2018 setzt das Tic-Team auf zwei Publikumslieblinge: „Feuerzangenbowle“ wird nach über 250 Aufführungen und dreijähriger Pause ab 23. November wieder aufgenommen. Die Spielstätte an der Borner Straße ist als ehemaliges Schulgebäude geradezu prädestiniert. Ab 2. Dezember bietet dann fast täglich das Familienstück „Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens den „Weihnachtsgeist zum Anfassen“.

2019 beginnt traditionell mit einem Krimi und bietet die bewährte Stücke-Mischung, die rund 25 000 Zuschauer im Jahr in die Tic-Spielstätten lockt.

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