Das Thema Feuerwehr bedeutet an der Junior Uni Abenteuer

Beim Familienvortrag kamen kleine und große Besucher auf ihre Kosten und erhielten spannende Einblicke in den Beruf der Retter.

Das Thema Feuerwehr bedeutet an der Junior Uni Abenteuer
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Noch eine halbe Stunde, bis es losgeht. Bela (5) und sein Vater Christian Rabe (52) sind extra früher gekommen, „damit wir alles gut hören und sehen können“, verraten sie und lächeln. Rechts und links von Bela sitzen Jungen und Mädchen im Schneidersitz. Andere hampeln herum. „Jetzt heißt es warten“, sagt Sabine Teichmann, die es sich am Rande auf einem Stuhl bequem gemacht hat. Zehn Minuten später sind alle Plätze im Foyer der Junior Uni Am Brögel voll besetzt. Unter dem Motto „Mit Blaulicht und Martinshorn — die Feuerwehr ist da“ ging es gestern zum Familienvortrag. Pünktlich um zwölf Uhr erhielten Groß und Klein Einblicke ins Unbekannte.

„Wer weiß denn, was zur Ausrüstung des Feuerwehrmanns dazugehört?“, möchte Referent Ulrich Zander, der Chef der Wuppertaler Feuerwehr selbst, von seinen jungen Zuhörern wissen. Blitzschnell zeigen mehrere Zeigefinger in die Luft. „Stiefel, eine Jacke und einen Schutzhelm“, sprudeln die Worte aus der sechs-jährigen Yara heraus. Kurzerhand steht die in voller Montur vor einem wissbegierigen Publikum. Fragen über Fragen erfüllen die Umgebung. Ulrich Zander ist begeistert: „Wir haben hier ja echte Feuerwehrfachleute dabei.“ Unter ihnen der fünfjährige Bela: „Ich weiß das alles aus Büchern und von Filmen. Ich finde das toll und würde selber gerne Feuerwehrmann werden“, erzählt er und ergänzt: „Das heute ist etwas ganz Besonderes.“

Denn was der Familienvortrag liefert, das sind Zahlen, Hintergründe und Fakten. Es geht unter anderem um Höhenrettung, den Rettungsdienst, Brandeinsätze. „Und was brauchen wir alles, wenn es irgendwo brennt?“, erfragt Ulrich Zander angesichts der jährlich rund 1705 Brände allein in Wuppertal. „Einen Schlauch und Wasser natürlich“, tönt es aus den Besucherreihen. Und obwohl es viel mehr zu erfahren gibt, führt der Weg schließlich nach draußen in die Sonne. Dort stehen Löschfahrzeuge und ein Rettungswagen für die zahlreichen Besucher bereit. Oberbrandmeister und Rettungsassistent Uwe Markwardt gewährt Einblicke.

„Selbst die ganz Kleinen wissen schon über die wichtigsten Dinge Bescheid. Wahrscheinlich besser als mancher Großer“, hebt Feuerwehrchef Ulrich Zander hervor. Mit der Resonanz haben er und Ina Krumsiek, Geschäftsführerin der Junior Uni, gerechnet. Das Thema Feuerwehr bedeute Abenteuer und habe eine magnetische Anziehungskraft. Darum soll die Brandschutzerziehung künftig ein fester Bestandteil des Kursprogrammes der Junior Uni werden. Ina Krumsiek: „Das Thema ist spannend und kann vielfältig gestaltet werden.“ In erster Linie gehe es um Vorbeugung, also um einen bewussten Umgang mit Feuer: „Gelenktes Zündeln nenne ich das“, schmunzelt sie.

Auch Christian Rabe wünscht sich mehr solcher Angebote: „Das bringt die Realität viel näher als irgendwelche Filme oder Dokumentationen.“ Besonders interessant seien für ihn die Zahlen gewesen. 125 000 Notrufe gehen im Jahr bei der Feuerwehrleitstelle Solingen-Wuppertal ein — 345 pro Tag. „Der Name Feuerwehr ist eigentlich irreführend, denn der Rettungsdienst gehört zu unserem Hauptgeschäft“, so Ulrich Zander bei 37 500 Notfalleinsätzen pro Jahr.

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