Sperrungen und Umleitungen erwartet Das sind Wuppertals Pläne für den Ausbau des Lichtscheider Kreisels

Wuppertal-Ronsdorf · Die Stadt Wuppertal hat ihre Planungen in der Bezirksvertretung Ronsdorf vorgestellt. Ein Bauunternehmen wird jedoch noch gesucht.

 Rund um den Wasserturm sollen ab April Baustellen eingerichtet werden.

Rund um den Wasserturm sollen ab April Baustellen eingerichtet werden.

Foto: WZ/Fries, Stefan (fr)

Noch haben die Bauarbeiten auf der L 419 nicht begonnen, doch für die Auto- sowie übrigen Kraftfahrer im Bereich der Südhöhen steht schon in diesem Jahr eine besondere Geduldsprobe auf dem Programm: der zweispurige Ausbau des Lichtscheider Kreisels. Der Verkehrsknotenpunkt soll – möglichst ab dem Frühjahr – in drei Bauabschnitten erweitert werden. Umfangreiche Sperrungen und Umleitungsmaßnahmen stehen dann an.

Bei der Präsentation der Pläne in der Bezirksvertretung Ronsdorf wurde aber klar, dass die Umsetzung der Pläne noch in den Sternen steht. Momentan werde noch ein Bauunternehmen gesucht, die Ausschreibung laufe. Hannelore Reichl, Leiterin des Ressorts Straßen und Verkehr in der Stadtverwaltung, weiß, dass es angesichts der gut ausgelasteten Baubranche nicht per se zu erwarten ist, dass sich ein Auftragnehmer im gewünschten Zeitraum findet. Das ganze Verfahren steht also mächtig unter Zeitdruck.

Der Ausbau des Kreisels werde nötig, weil dieser Bereich der Südtangente „nicht mehr leistungsfähig“ und „sehr stark belastet“ sei, sagte Reichl bei der Vorstellung des Konzepts in der BV Ronsdorf. Überdies soll der Kreisverkehr ausgebaut sein, bevor die Bauarbeiten auf der L 419 und der A 46 gestartet sind.

Für die Kosten des Ausbaus kommt das Land NRW auf, betonte Reichl. Die Kosten liegen den Angaben zufolge bei rund sechs Millionen Euro. Die Stadt habe den Ausbau des Kreisels im Auftrag von Straßen NRW übernommen, erklärte Reichl, weil man sich besser mit den Gegebenheiten und der Verkehrssituation in Wuppertal auskenne als der Landesbetrieb.

Geplant ist, den Straßenbelag 60 Zentimeter tief zu entfernen und zu erneuern, wie der für Straßenbau zuständige Abteilungsleiter Stefan Lederer erklärte. Die Straße soll zudem verbreitert, die Beleuchtung erneuert und auch die Oberfläche der Brücken saniert werden. Nach dem Ausbau solle darüber hinaus auch noch einmal die Ampelregelung im Kreisverkehr überprüft werden, sagte Reichl.

Der Umbau soll in drei Bauabschnitten erfolgen: Erst an der Oberen Lichtenplatzer Straße und im nördlichen Abschnitt des Kreisels, dann im östlichen Kreisel und der Parkstraße, zum Schluss im westlichen Kreisel. Der zweite Bauabschnitt muss in den Sommerferien stattfinden, wenn möglichst wenig Verkehr herrscht. Die Betonung liegt auf „muss“: Sollte es nicht klappen, diesen Bauabschnitt in die Sommerferien zu verlegen, müsse man die Baumaßnahmen vermutlich „um ein Jahr verschieben“, sagte Reichl.

Sowohl Reichl als auch Lederer wissen, dass die geplanten Maßnahmen den Verkehr in dem Bereich mächtig unter Druck setzen werden. „Wir wissen, dass es zu Stauungen kommt“, betonte Reichl. Dennoch sollten alle Verkehrsbeziehungen erhalten bleiben. Lederer sprach von „umfangreichen und aufwendigen Maßnahmen“, die nötig werden.

Einige BV-Vertreter sahen die Planungen kritisch. Michael Hornung, beratendes Mitglied für die CDU in der Bezirksvertretung, plädierte für eine Vollsperrung des Kreisels. Das sei sinnvoller, als den Verkehr weiterhin in alle Richtungen durch den Kreisel leiten zu wollen. Zudem habe sich das Konzept der Vollsperrung auch bei den Bauarbeiten am Döppersberg und der Sperrung der B 7 als sinnvoll erwiesen. Sollten die Bauarbeiten und Umleitungen wie geplant umgesetzt werden, komme der Verkehr auf Lichtscheid dagegen „komplett zum Erliegen“, mahnte Hornung.

CDU-Vertreterin Marion Koßmann bekundete ihre Verwunderung, dass die Bauarbeiten innerhalb weniger Monate abgeschlossen sein sollen. Die Planungen seien „eine ziemlich ambitionierte Maßnahme“, räumte Ressortleiterin Reichl durchaus realistisch ein.

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