Wuppertal „Das sieht erstmal schlimm aus“

In Wuppertal werden zurzeit Bäume gefällt — oft mit guten Gründen.

Wuppertal: „Das sieht erstmal schlimm aus“
Foto: A. Fischer

Wuppertal. Fährt man auf der A46, entdeckt man momentan viele Stellen, an denen am Straßenrand ein regelrechter Kahlschlag stattgefunden hat. Zahlreiche Bäume sind dort Sägen zum Opfer gefallen, ebenfalls an anderen Stellen in der Stadt wie an der B7 in Dornap — kein schönes Bild.

Frank Eilermann, Fachmann für Gehölzpflege bei Straßen NRW sagt, dass so ein Kahlschlag nicht immer schlimm ist. „Es gibt verschiedene Gründe für Fällungen“, sagt er. Nicht immer sei seine Behörde dafür verantwortlich. Fällungen für so genannte Baufeldräumung, also, um Platz für eine Baustelle zu schaffen, gebe es natürlich immer. Das sei aber nur ein kleiner Teil der Arbeiten, die momentan durchgeführt werden. Aktiv werde Straßen NRW zum Beispiel auch, wenn Bäume das Sichtfeld der Straße störten. Bei den meisten Maßnahmen gehe es aber um Gehölzpflege.

„Wir schneiden an vielen Stellen einzelne Bäume zwischendrin heraus, so dass die anderen besser wachsen können“, sagt der Experte. Auch wenn das jetzt erstmal schlimm und kahl aussehe, zeige sich das Ergebnis dieser Arbeit schon in den ersten Sommermonaten. „Ab Mai bis Juli stehen hier nachgewachsene, mannshohe Triebe“, sagt er. Für die Natur sei dieser Wechsel wichtig. Die Vegetation treibe wieder aus. Wo vorher viel Holzmasse stand, stehen dann dünne Stämme mit dichtem Blattwerk. Für Vögel und Insekten seien das wichtige Lebensräume.

Vergleichen könnte man den aktuellen Zustand mit einem Umbau im eigenen Haus: „Wenn man gerade am Renovieren ist und Leute kommen zu besuch sagen die auch: Wie siehts denn hier aus“, sagt Eilermann schmunzelnd,

Er verstehe aber die Sorge vieler Bürger, denen der vermeintliche Kahlschlag auffalle. „Wir wollen was die Transparenz unserer Maßnahmen angeht auf jeden Fall nachjustieren“, sagt er. Es sei wichtig, genau zu informieren: Was wird hier gemacht und warum.

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