„Das ist der Ausdruck gelebter Nächstenliebe“

Das Zentrum für Pflege und Betreuung feiert sein zehnjähriges Bestehen und erhält viel Lob.

„Das ist der Ausdruck gelebter Nächstenliebe“
Foto: Andreas Fischer

Arrenberg. Ein fröhliches Fest gab es am Donnerstag an der Ernststraße 34 in Elberfeld zu feiern, nämlich das zehnjährige Bestehen des Zentrums für Pflege und Betreuung (ZBW) am Arrenberg unter der Trägerschaft der Bergischen Diakonie. Eine in ihrer Ausrichtung einzigartige Einrichtung, werden dort doch psychisch erkrankte, suchtkranke und pflegebedürftige Menschen unter einem Dach betreut.

Gerade für den Betreuungsstab bedeutet das eine besondere Herausforderung. Aber: „Es ist eine unglaublich vielfältige Arbeit“, berichtet Mariola Baron, Pflegedienstleiterin, die seit zwei Jahren am Arrenberg tätig ist, „schließlich haben wir hier Menschen jeden Alters mit ganz speziellen Bedürfnissen“.

So beispielsweise den noch recht jungen Rollstuhlfahrer Alexander Paulicks, der wegen eines Sturzes von einer Brücke seit drei Jahren querschnittgelähmt ist und seit zweieinhalb Jahren am Arrenberg wohnt. „Ich finde es wunderbar hier“, schwärmt er geradezu und erzählt, dass er zweimal pro Woche von einem Ergotherapeuten und zweimal von einem „Physio“ betreut wird und in einer Kunsttherapiegruppe mitmacht.

Live-Musik, Torwandschießen und Büchsenwerfen auf dem Rasenstück mit der Kastanie unterhielt die 80 Heimbewohner („Wir sind ausgebucht“, so Einrichtungsleiter Oliver Rausch) ebenso wie die zahlreichen Gäste, die zum Teil am Arrenberg wohnen und im ZBW ehrenamtlich tätig sind.

„Wir beschäftigen hier natürlich ausgebildete Pflegekräfte, Sozialarbeiter und Ergotherapeuten und bieten auch Möglichkeiten der Arbeitstherapie und Kreativprojekte von Künstlern an“, erklärt Einrichtungsleiter Oliver Rausch, der das Amt erst am 1. Juli von seinem Vorgänger Wolfgang Klatt übernommen hat. Der saß zwischenzeitlich vergnügt unter seinen ehemaligen „Schäfchen“ und hörte aufmerksam den Begrüßungsworten von Diane Kollenberg-Ewald, Bereichsleiterin im Sozialtherapeutischen Verbund, Sozialdezernent Stefan Kühn und Pfarrer Jörg Hohlweger zu, dem Vorstand der Bergischen Diakonie.

„Wir erleben hier ein besonderes Konzept der integrierten Betreuung, die bei geringerem Unterstützungsbedarf auch einen Übergang ins direkt gegenüber liegende betreute Wohnen einschließt“, so Kühn, der in der Einrichtung am Arrenberg den „Ausdruck gelebter Nächstenliebe“ sieht.

„Jedes Glied in der Therapie hier ist etwas Besonderes und zusammen ergeben alle Glieder eine wunderbare Perlenkette“, wählte Stefan Kühn einen anschaulichen Vergleich.

Ähnlich sah es auch Pfarrer Jörg Hohlweger, der seit sieben Jahren dem Vorstand angehört und eine kontinuierliche positive Entwicklung des ZBW verfolgen konnte. „Wir sind mehr als eine normale Pflegeeinrichtung“ berichtete Oliver Rausch sichtlich stolz, und herzlicher Beifall bestätigte ihm, dass er damit den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.

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