Wuppertal Das Auf und Ab am neuen Döppersberg

Ein Rundgang über die Baustelle zwei Jahre vor der geplanten Fertigstellung.

Wuppertal: Das Auf und Ab am neuen Döppersberg
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Noch ist eine Menge Fantasie erforderlich, um sich den Weg von der Fußgängerzone hinauf zum neuen Döppersberg vorzustellen. In knapp zwei Jahren werden 100 000 Menschen täglich rund um den Hauptbahnhof unterwegs sein — viele werden die Innenstadt ansteuern oder in Busse und Bahnen einsteigen. Doch was heißt schon hinauf zum Hauptbahnhof? Auf dem kurzen Fußweg vom Köbo-Haus bis zum unteren Bahnhofsvorplatz ist auf der Baustelle von einer Steigung beziehungsweise einem Gefälle nichts mehr zu spüren.

Wuppertal: Das Auf und Ab am neuen Döppersberg
Foto: Stefan Fries

Das war noch ganz anders, als der Weg zum Bahnhof durch den Fußgängertunnel führte, der wegen des Höhenunterschieds zwischen der City und dem Bahnhof nicht barrierefrei war. Eines der Ziele der Planer lautete deshalb: Der neue Döppersberg soll für Menschen mit Behinderung besser erreichbar werden.

Wuppertal: Das Auf und Ab am neuen Döppersberg
Foto: Andreas Fischer

Es regnet — und auch das weckt Erinnerungen. Bei Wind und Wetter hatte der Tunnel durchaus Vorteile für die vielen Passanten. Doch die Nachteile überwogen, weil die Menschen unter die Erde verbannt wurden und der Tunnel in den Abendstunden zum Angstraum wurde, den man möglichst schnell hinter sich bringen wollte. Auf ein festes Dach über dem Kopf werden die Passanten nicht verzichten müssen, wenn sie den unteren Platz erreicht haben. Auf dem Weg dorthin müssen ein paar Schritte unter freiem Himmel auf der Geschäftsbrücke über die B 7 und den fast quadratischen unteren Platz zurückgelegt werden. Dort trennen sich dann die Wege.

Wuppertal: Das Auf und Ab am neuen Döppersberg
Foto: Stefan Fries

Wer links abbiegt, der landet direkt beim Textilanbieter Primark. Der Rohbau ist fast fertiggestellt, ab Sommer 2017 werden die drei Verkaufsetagen für den Verkaufsstart im Jahr 2018 vorbereitet. Wer rechts abbiegt, der steht vor einer steilen Treppe, die hinauf zum oberen Bahnhofsvorplatz und zum geplanten Factory Outlet Center führt. Nach oben geht es an dieser Stelle auch barrierefrei mit einem Aufzug. Wer vom unteren Platz geradeaus weiter läuft, der betritt nach wenigen Schritten die Bahnhofs-Mall, wo sich die Reisenden mit Zeitungen und Proviant eindecken oder das Reisenzentrum der Bahn aufsuchen können. Von der Mall aus führen dann Rolltreppen hinauf zum Busbahnhof und zu den Bahnsteigen.

„Ich bin überzeugt, dass der untere Platz funktionieren wird“, sagt Rolf Volmerig, Geschäftsführer der Wuppertaler Wirtschaftsförderung. Der Platz war ursprünglich anders geplant, aber per Ratsbeschluss wurde auf Wunsch des Investors Signature Capital der Standort des Geschäftsgebäudes für Primark um 23 Meter nach Westen verschoben.

Wenn man auf dem unteren Platz steht, empfindet man das nicht unbedingt als störend. Von dieser Stelle sieht man auf das Vorderteil des mächtigen Gebäudes, das den Döppersberg dominiert. Das Hinterteil von Primark betrachten die Autofahrer, wenn sie aus Richtung Barmen über die Kreuzung Brausenwerth nach Westen fahren. Um diesen Eindruck etwas abzumildern, plant die Stadt den Bau einer Radabstellanlage auf dem sogenannten Platz Ost, direkt vor dem Primark-Gebäude.

Zwei Jahre vor der geplanten Fertigstellung des neuen Döppersbergs stehen die großen „Bausteine“ des Gesamtvorhabens jetzt unverrückbar an ihrem neuen Platz.

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