Neubau Das „99 Hotel“ soll eine Oase in Wuppertal sein

Elberfeld · Die Betreiber des „99 Hotel“ am Kasinokreisel in Wuppertal setzen auf Entschleunigung. Mitte April soll das neue Gebäude eröffnet werden.

 Das gelbe Klavier soll Markenzeichen der 99 Hotels werden. Auch in Wuppertal sollen Gäste in die Tasten greifen.

Das gelbe Klavier soll Markenzeichen der 99 Hotels werden. Auch in Wuppertal sollen Gäste in die Tasten greifen.

Foto: Centro Hotels

Viel zu sehen ist von außen noch nicht. Doch im Inneren der ehemaligen Dresdner-Bank-Filiale am Kasinokreisel laufen die Arbeiten auf Hochtouren: Mitte April steht dort die nächste Hoteleröffnung in der Elberfelder City an. Das 99 Hotel soll dann Übernachtungsgäste nach Wuppertal locken. „Es wird ein Hotel für die Sinne“, sagt Rainer Schillings, Marketing der Centro Hotel Gruppe. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg betreibt deutschlandweit und im benachbarten Ausland rund 80 Hotels unter vier Marken. 99 Hotel ist die jüngste.

Und auch, wenn das Haus in Heidelberg wahrscheinlich einen Monat früher fertig sein wird, plant die Centro Hotel Gruppe den Marken-Launch an der Wupper. Ein Signal, wie wichtig der Standort sei, lässt Schillings beim Rundgang durchblicken.

Markenzeichen: Ein Papagei und ein gelbes Klavier

 Rainer Schillings von der Centro-Hotel-Gruppe zeigt, wie das Erdgeschoss später einmal aussehen soll.

Rainer Schillings von der Centro-Hotel-Gruppe zeigt, wie das Erdgeschoss später einmal aussehen soll.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Für den Laien sieht es nach einem Kraftakt aus, den die beteiligten Baufirmen bis April vor sich haben. Schillings ist jedoch zufrieden. „Wir sind schon sehr weit.“ Der Boden liegt größtenteils, einige Zimmer sind schon vorbereitet. Das, was das Hotel später auszeichnen soll, kann Schillings gut zwei Monate vor der Eröffnung aber noch nur als Entwurf auf dem Laptop zeigen. Denn das „Drei Sterne +“-Haus, das nur zufällig auch genau 99 Zimmer haben wird, soll eine „Oase in der Stadt“ werden.

Die Bar spiele eine zentrale Rolle, soll viel Aufenthaltsqualität bieten. Ein bekannter Hamburger Koch hat ein Essens-Konzept entwickelt. Natürlich könne der Gast auf seinem Zimmer fernsehen, lieber sähe man es aber, „wenn er runterkommt“, so der Marketing Manager, mit anderen Gästen ins Gespräch komme.

Grün werde die vorherrschende Farbe sein. Viele echte Pflanzen sorgen für ein besonderes Feeling, versprechen die Macher. Aus dem Großstadt-Dschungel in den Hotel-Dschungel. Eine Illustratorin hat praktisch eine eigene Tier- und Pflanzenwelt geschaffen, die auch in den Zimmern immer wieder auftaucht. Dazu passt auch der Papagei als eines der Markenzeichen.

Ein anderes ist das gelbe Klavier, das im Erdgeschoss aufgestellt wird. Gäste können selbst in die Tasten greifen, aber auch Konzerte sind geplant. Schillings könnte sich zum Beispiel eine Kooperation mit der Musikschule vorstellen.

Für ihre neue Marke hatte die Centro Group schon 2017 ein komplett fertiges Konzept in der Schublade – das dann aber noch einmal komplett umgeworfen wurde, wie Schillings erzählt. „Entschleunigung“ und „Nachhaltigkeit“ seien jetzt die Begriffe, auf die es ankomme. Man wolle sich bewusst von der Konkurrenz absetzen. Deshalb machten sich die Hanseaten auch wenig Sorgen, angesichts der Hotelflut in der Elberfelder City. Die Lage sei zudem super, betont Schillings, die Nähe etwa zum Hauptbahnhof oder zur Autobahn. Auch der Flughafen Düsseldorf sei gut erreichbar.

Wer ist die Zielgruppe? Vor allem Geschäftsleute, sagt Schillings. Kurzzeitgäste. Eher klein sind die Zimmer im insgesamt fünfstöckigen Bau, zu dem auch eine Tiefgarage gehört, angelegt. Zwischen 69 und 99 Euro werden diese Kosten. Endgültig festgelegt seien die noch nicht.

Gespannt auf die Fertigstellung ist Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD). Er kennt die Bank noch aus ihren Betriebszeiten – und ärgerte sich über den anschließenden jahrelangen Leerstand. „Ich hoffe, dass Elberfeld in Zukunft noch anziehender wird.“ Dass neben dem 99 Hotel noch weitere Hotels eröffnet haben oder bald eröffnen, sieht er gelassen. „Das sind Kaufmannsentscheidungen.“ Der Bedarf bestünde offenbar. Allerdings dürfte die Zahl der Bettenhäuser nun auch langsam reichen.

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