Berghauser Straße Dachsanierung der ehemaligen Hauptschule in Cronenberg beginnt

Cronenberg · Abriss des Gebäudes ist für die Stadt keine Option. Neuer Termin für Bürger-Workshop steht bislang aus.

 Im November sollen die Arbeiten am Dach beginnen.

Im November sollen die Arbeiten am Dach beginnen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Was passiert mit dem ehemaligen Schulgebäude an der Berghauser Straße in Cronenberg? Die Frage erregt weiterhin die Gemüter im Stadtteil. Am 4. November beginnt erst einmal die Dachsanierung des Altbaus, die eigentlich schon hätte laufen sollen. Es kam jedoch zu Verzögerungen, da der Kran, den die Dachdecker für die Arbeiten benötigen, an einer anderen Baustelle im Einsatz ist. Das teilte Thomas Lehn, Produktmanager beim Gebäudemanagement der Stadt (GMW), auf WZ-Nachfrage mit. Insgesamt lässt sich die Stadt Asbest- und Dachsanierung im Alt- und Neubau der ehemaligen Schule rund eine Million Euro kosten.

Kleine Machbarkeitsstudie für Feuerwehr Cronenberg liegt vor

Dass eine Feuerwehr auf dem Schulgelände einzieht, ist ein „konkreter Vorschlag“, der laut einer kleinen Machbarkeitsstudie realisierbar erscheint, berichtet Lehn. Darüber wird der Stadtrat jedoch nicht vor dem Frühjahr 2021 beschließen. In den Mitteln der Stadt sind für die Feuerwehr in Cronenberg drei Millionen Euro bis 2023 eingeplant. Für den Altbau hingegen haben sich bislang keine tragfähigen Lösungen eröffnet. Die Überlegungen der Stadt, das Gebäude zu verkaufen, sind nicht vom Tisch; gegen dieses Vorhaben regt sich jedoch weiter Widerstand aus der Cronenberger Bevölkerung, wie Lehn weiß. Der Rat sprach sich seinerzeit für den Verkauf aus, weil Geldmittel für eine vollständige Sanierung des Gebäudes nicht vorhanden sind. Lehn schätzt die Höhe solcher Kosten auf fünf bis sechs Millionen Euro ein; unter anderem müssten Versorgungsleitungen erneuert, der Putz von Asbest befreit und neue Türen sowie Fenster denkmalschutzgerecht ersetzt werden.

Das „Friedensangebot“ von Oberbürgermeister Andreas Mucke lautete, einen Workshop zu veranstalten, um Ideen für die zukünftige Nutzung des Gebäudes zu sammeln. Ziel sei es dabei, ein Konzept zu finden, wie kostendeckend Geld generiert werden könne, um einen Verkauf abzuwenden, die WZ berichtete. Coronabedingt konnten diese Workshops, die im Frühjahr geplant waren, nicht stattfinden. Angesichts nun wieder erneut steigender Fallzahlen gibt es auch keinen neuen Termin.

Ein Abriss des Gebäudes ist kein Thema, verdeutlicht Lehn. „Dann hätten wir nicht die Million investiert.“

Wunsch nach Dreifachsporthalle auf dem Gelände

Für einen Abriss des ehemaligen Hauptschulgebäudes spricht sich hingegen Peter Vorsteher, Vorsitzender des Bürgervereins Sudbürger, aus und begründet dies mit der „dringend benötigten Dreifachsporthalle“. „Die Fläche der Hauptschule ist die letzte Fläche in Cronenberg, um diese Halle zu bauen“, erklärt er. Es müsse wieder möglich sein, dass Kinder und Jugendliche mit dem Fahrrad zum Sport fahren können. „Zurzeit trainieren viele Mannschaften in Ronsdorf oder auch in der Sporthalle Gathe. Die Sporthallen im Schulzentrum Süd sind voll ausgelastet und können keine Sportler oder Mannschaften mehr aufnehmen“, verdeutlicht Vorsteher das Problem.

Vehement widerspricht Michael-Georg von Wenczowsky, stellvertretender Bezirksbürgermeister. „Oberste Priorität hat der Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes“, betont er auf WZ-Nachfrage. Das Gebäude sei schützenswert, da es als eines der ersten im „Bergischen Barock“ errichtet wurde und einen hohen stadtteilprägenden sowie emotionalen Stellenwert habe. Den jetzigen schlechten baulichen Zustand des Gebäudes führt von Wenczowsky auf unterlassene oder zu späte Bauunterhaltungen zurück. „Aus diesem Grunde steht die Verwaltung in einer hohen Verantwortung, sich für eine sachgemäße Weiternutzung einzusetzen“, meint er.

Einzug des Bürgerbüros und der Polizeistation als Option

Am Erhalt des Gebäudes bestehe ein großes öffentliches Interesse, sagen auch Rolf Tesche und Ralf Kiepe vom Cronenberger Heimat- und Bürgerverein. Ihnen schwebt eine weitere schulische Nutzung des Gebäudes vor. „Hier könnte zum Beispiel aber auch das Bürgerbüro untergebracht werden oder die Polizeistation. Die Bezirksvertretung kann hier tagen oder andere städtische Einrichtungen, die momentan in angemieteten Räumlichkeiten untergebracht sind.“

Ebenfalls könnten sie sich vorstellen, dass im Gebäude die Volkshochschule oder auch die Universität einige Räume nutzt. „Das Gebäude würde sich auch für Proben der Musikhochschule oder als Probe-Räume für Gesangsvereine, Chöre oder Orchester anbieten und die Aula für Konzerte. Ebenfalls kann man über Ausstellungen, Kunst oder Events nachdenken“, sprudelt es an Ideen für die weitere Nutzung nur so aus den beiden heraus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort