Panne Mall am Hauptbahnhof in Wuppertal wird (schon wieder) zur Dauerbaustelle

Wuppertal · Seit Monaten ist einer der Designer-Lichtschächte in der neuen Bahnhofsmall in Wuppertal eingerüstet. Doch auf der Baustelle tut sich nichts mehr - das Problem ist wohl größer als gedacht.

  Ein Ende der Baustelle in der Einkaufspassage am Hauptbahnhof ist noch nicht absehbar.

Ein Ende der Baustelle in der Einkaufspassage am Hauptbahnhof ist noch nicht absehbar.

Foto: Manuel Praest

Bereits Ende November war bemerkt worden, dass Wasser an den an Mikadostäbe erinnernden Säulen herunterläuft. Zunächst ging die Stadt davon aus, dass es sich um einen geringfügigen Schaden handele, der durch das Abdichten der Glasfenster behoben werden könne. Doch das Gerüst steht noch immer und auf der Baustelle tut sich seit geraumer Zeit nichts, denn das Problem ist schwerwiegender Natur. Im schlimmsten Fall handelt es sich um einen konstruktiven Fehler, der alle fünf Lichtschächte betrifft.

Durch die Lichtschächte fällt nicht nur Tageslicht in die Konstruktion, sondern über jeweils zwei der „Mikado-Stäbe“ wird Regenwasser vom Flachdach des Busbahnhofs abgeleitet. „Untersuchungen haben ergeben, dass Anschlussstellen zu diesen Regenfallrohren abgerissen sind. Da wir nicht ausschließen können, dass dieses Problem in Zukunft auch bei den anderen Lichtschächten auftreten kann, wird nun die gesamte Stahlkonstruktion für die Entwässerung des Flachdaches unter die Lupe genommen“, sagt Martina Langer, Projektleiterin des Döppersberg-Umbaus.

Eine mögliche Ursache für den Wasserschaden: Die Stahlkonstruktion dehnt sich wie gewünscht bei höheren Außentemperaturen geringfügig aus, was aber zur Beschädigung der Anschlüsse zu den Falllrohren geführt haben könnte.

Die Stadt will der Sache schnell auf den Grund gehen, da die Kosten im Zuge der Gewährleistung von den ausführenden Firmen getragen werden müssen. Finanziell käme die Stadt mit einem blauen Auge davon. Dass die vor einem halben Jahr eröffnete Bahnhofshalle so schnelll zur Dauer-Baustelle wird, dürfte aber die Freude des Bauherren trüben. 26 Millionen Euro hat die Stadt aus eigener Kasse für die Mall verbaut.

Hauptnutzer ist die Bahn, die laut Bahnsprecher Dirk Pohlmann im Mai ihr neues Reisezentrum in Betrieb nehmen wird. Mit einiger Verspätung, denn die Einkaufspassage am Hauptbahnhof ist schon im vergangenen Jahr eröffnet worden. Den Fahrgästen bleiben dann kräfte- und zeitraubende Fußmärsche über dunkle Treppen und enge Steigen zum Container an Gleis 1 erspart.

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