Coworking Spaces: „Synergien nutzen“

Die Zahl der Anbieter in Wuppertal wächst. Die Nutzer sehen die Gemeinschaft als großen Vorteil.

Coworking Spaces: „Synergien nutzen“
Foto: Andreas Fischer/Nicole Hoppe

„Synergien nutzen.“ Das ist die Antwort, die meistens kommt, wenn nach den Vorteilen von Coworking Spaces gefragt wird. Freiberufler, Digital Nomads, Start-Ups, Kreative — die Zahl derer, die gemeinsam unter einem Dach arbeiten wollen, steigt. Und auch die derjenigen, die die passenden Räume offerieren.

Seit kurzem sind in Wuppertal die „Workschaffer“ dazu gekommen. Marc Bruch (30) und Lars Roth (31), die mit der „Riesen-WG“ in der Südstadt überregional Aufsehen erregten, haben auf 130 Quadratmetern zwölf Arbeitsplätze im Angebot, an der Lucasstraße 21 in Elberfeld, im Haus der Polizeiwache. Der erste Mieter ist schon eingezogen. „Jemand aus der ambulanten Jugendhilfe“, erzählt Bruch und schmunzelt. „Eigentlich nicht der typische Bereich der Coworker.“ Zwei weitere Plätze werden demnächst bezogen, mit ITlern. Und auch Bruch und sein Kollege Lars Roth werden zwei Schreibtische bald selbst übernehmen. Auch sie sprechen von Synergien als Vorteil des Konzepts. „Im Coworking Space kann man sich untereinander vernetzen.“ Ganz wichtig: Es gibt auch eine Lounge, in der die Mieter einfach mal zusammen sitzen können — samt Kicker.

Einer der ersten Gemeinschafts-Arbeitsräume dieser Art in Wuppertal entstand vor Jahren in der Utopiastadt im Bahnhof Mirke. „Man kann so den eigenen Horizont erweitern“, sagt Ralf Glörfeld, der dort einen festen Arbeitsplatz hat. Der soziale Austausch sei ihm wichtig. „Außerdem kann man von anderen Leuten Expertisen einholen“, beschreibt er die Vorteile aus seiner Sicht.

Ähnlich sieht es Nico Henkels, Geschäftsführer von Codeks, des größten Coworking Space in der Region, der vor gut drei Monaten eröffnet hat. 225 Arbeitsplätze werden dort auf 2000 Quadratmetern angeboten. Unterschiedliche Branchen sitzen unter einem Dach, sagt Henkels, der auch im Vorstand der German Coworking Federation, dem Bundesverband, sitzt. Er hebt die Community, die Gemeinschaft, hervor. Vor allem Freiberufler profitieren davon, ist er überzeugt. Im Codeks seien derzeit gut 25 Prozent der Plätze belegt. „Für den Start bin ich zufrieden.“

In der heutigen Arbeitswelt seien diese Workspaces „ein idealer Standort, der Bedarf wird immer größer“, sagt Antje Lieser von der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, die Partner des Bergisches Startercenter ist. Das unterstützt die verschiedenen Anbieter, von denen aktuell zwölf auf dessen Internetseite gelistet sind. Die Bandbreite sei groß, erklärt Lieser. Es gebe Luxus-Angebote und erschwinglicheres. Der große Vorteil für die Nutzer der Coworking Spaces: „Die Flexibilität bei den Mietverträgen“, betont Lieser. Wer wolle, könne sich oft monatsweise einmieten, ohne langfristige Verträge. Und wer wolle, könne zwar isoliert arbeiten, habe aber immer ein Umfeld, um sich auszutauschen.

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