Pandemie : Wuppertaler Einzelhandel setzt in Corona-Krise auf Sicherheitskräfte
Wuppertal Der Bedarf an Sicherheitskräften in Wuppertaler Supermärkten und Banken steigt während der Corona-Krise. Nicht immer gleicht das jedoch die Ausfälle der Firmen in anderen Bereichen aus.
Sie sind mittlerweile vor den meisten Supermärkten, Banken, Postfilialen und vielen weiteren Geschäften zu sehen: die Sicherheitskräfte. Sonst eher vor Clubs und Bars, auf Messen oder anderen Veranstaltungen tätig, stehen sie in Zeiten der Coronakrise vor den Eingängen der Wuppertaler Läden und führen dort Einlasskontrollen durch.
Circa 15 Personen stehen am späten Montagnachmittag, eine Stunde vor Ladenschluss, in der Schlange vor der Postfiliale Stresemannstraße in Barmen. An der Eingangstür hängt ein Schild mit der Aufschrift „Bitte den Abstand von zwei Metern einhalten“, im Foyer der Filiale steht ein Wachmann, der diesen Abstand kontrolliert. Des Öfteren muss er Kunden darauf hinweisen, dass sie zurücktreten oder gar vor der Tür warten sollen. Manchmal in normaler Lautstärke, bei anderen muss er lauter werden, damit diese es verstehen. Denn lediglich fünf Kunden dürfen sich gleichzeitig im Verkaufsraum aufhalten.
„Der Schlüssel, nach dem die Kundenanzahl berechnet wird, ist zehn Quadratmeter pro Kunde“, erklärt Michael Schiller, Datenschutzbeauftragter der Wach- und Schließgesellschaft Wuppertal. Dies ist eines der Unternehmen, die aktuell das Sicherheitspersonal für die Märkte oder im Bankensektor stellen und die sich vor Anfragen aus dem Einzelhandel im Moment kaum retten können. Diese könnten sie aber personell gar nicht alle erfüllen: „Denn auch wir haben Mitarbeiter, die zu Hause bleiben müssen aufgrund von Quarantäne oder Kindern, die anderweitig nicht betreut werden können“, so Schiller. „Aufträge aus anderen Bereichen fallen weg, zum Beispiel durch Betriebsschließungen, aber durch die Einzelhandelsaufträge kann das wieder ausgeglichen werden.“ Keiner der Mitarbeiter müsse befürchten, bald keinen Job mehr zu haben, versichert er.