Pandemie Indische Corona-Variante erstmals in Wuppertal nachgewiesen

In Wuppertal ist der erste Coronafall mit der indischen Mutation nachgewiesen worden. Oberbürgermeister und Krisenstab werten es als Warnsignal.

 In Wuppertal wurde der erste Fall der indischen Mutation nachgewiesen.

In Wuppertal wurde der erste Fall der indischen Mutation nachgewiesen.

Foto: dpa/Andreas Arnold

In Wuppertal ist der erste Corona-Fall durch die indische Mutation aufgetreten. Das teilte die Stadt Wuppertal am Donnerstagmorgen mit. OB Uwe Schneidewind und Krisenstabsleiter Johannes Slawig würden das als Warnsignal sehen, das man trotz der sinkenden Zahlen die Pandemie nicht vernachlässigen sollte. In einer Erklärung heißt es von beiden, dass man auf keinen Fall Bilder wie am letzten Wochenende in anderen Großstädten in Wuppertal haben möchte. In Düsseldorf war am Wochenende die Altstadt überfüllt, was zu Konsequenzen für die weiteren Wochenenden geführt hatte.

Gleichzeitig betont Schneidewind, dass das kommende Wochenende klar im Zeichen der Außengastronomie stehen soll. „Wir werden als Stadt mit höchster Flexibilität und Pragmatismus agieren - mit Blick auf Genehmigungslage und Kontrollen. Und ich gehe davon aus, dass die Gastronomen damit sehr verantwortungsvoll umgehen.“, so der Oberbürgermeister. Zum Hintergrund: Ab Samstag könnte die Bundesnotbremse für Wuppertal aufgehoben werden, dann würden die Lockerungen und Regeln der neuen Corona-Schutzverordnung in NRW gelten.

Die in Indien entdeckte und inzwischen in vielen Ländern weltweit verbreitete Corona-Variante B.1.617 bleibt nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland recht selten. In der dritten Woche in Folge bewegt sich der Anteil dieser Mutante an den untersuchten Proben im Bereich von rund zwei Prozent, wie aus einem RKI-Bericht von Mittwochabend hervorgeht. Die aktuellsten Daten stammen aus der Woche vom 10. bis 16. Mai.

Bei der Variante unterscheiden Fachleute mehrere Untervarianten. Das RKI spricht von einem langsamen, aber kontinuierlichen Anstieg der Anteile von Untervariante B.1.617.2 - auf nun 2,2 Prozent. In absoluten Zahlen geht es noch um relativ geringe Werte: Für die 19. Kalenderwoche sind 40 Nachweise im Bericht ausgewiesen.

Vorherrschend bleibt in Deutschland laut RKI die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7, mit einem Anteil von 90 Prozent. Auch bei den Nachweisen der beiden weiteren als besorgniserregend eingestuften Mutanten (P.1/Brasilien und B.1.351/Südafrika) gab es im Vergleich zu früheren RKI-Berichten keine wesentlichen Veränderungen - sie bleiben auf niedrigem Niveau. In Deutschland wird nur ein Teil der positiven Proben auf Varianten untersucht.

Diese Mutante macht Experten in Großbritannien derzeit Sorgen. Befürchtet wird, dass sie noch ansteckender sein könnte als frühere Formen; auch könnte sie die Wirksamkeit der Impfungen schwächen. Der Virologe Christian Drosten wies am Dienstag im „Coronavirus-Update“ (NDR-Info) darauf hin, dass offenbar „gerade die erste Impfung gegen dieses Virus noch nicht so viel hilft, so dass man jetzt schnell vervollständigen muss“. Das bedeutet, dass es wichtig ist, dass Menschen auch die zweite Dosis erhalten. Generell sieht Drosten bei den ersten Daten über die Variante noch viele Unwägbarkeiten.

(red/dpa)
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