Pandemie Corona: Wuppertal bleibt in Bereitschaft

Wuppertal · Corona gleitet immer mehr aus dem Blickfeld der breiten Bevölkerung. Gesundheitsdezernent Stefan Kühn blickt auf die Entwicklung der Pandemie.

 Die letzte städtische Impfstelle hat im Dezember geschlossen.

Die letzte städtische Impfstelle hat im Dezember geschlossen.

Foto: Michael Mutzberg MM

In diesem Winter gebe es die erste endemische Welle, die Corona-Pandemie sei vorbei, sagte Virologe Christian Drosten vor wenigen Tagen. Die Stadt Wuppertal hat ihr letztes Impfzentrum am Döppersberg am 19. Dezember letztmalig geöffnet. Die Erkrankungen verliefen derzeit milder und es gebe weniger Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, sagt der Wuppertaler Gesundheitsdezernent Stefan Kühn. Experten rechneten mit einer weiterhin positiven Entwicklung.

Dennoch: „Prognosen sind schwierig und Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.“ Derzeit baut die Stadt Personal aus dem Corona-Projekt ab, zum Beispiel studentische Hilfskräfte, die das Gesundheitsamt unterstützt haben. „Wir behalten aber Räume und technische Infrastruktur, sodass wir die Infrastruktur schnell wieder hochfahren könnten. Das ist ein Plan B, der nicht nur in der Schublade liegt, wir müssten einfach einen Schalter umlegen.“ Das gelte nicht nur für die Kontaktnachverfolgung, sondern auch für die Impfkapazität. Dann würde die Stadt wieder auf die Mitarbeiter und Hilfskräfte zugehen, die bereits im Themenbereich Corona tätig waren.

Der Krisenstab treffe sich deutlich seltener als zu Hochzeiten der Pandemie. „Die Brisanz hat durch die Möglichkeit der Impfung deutlich abgenommen“, sagt Stefan Kühn. Außerdem hatten die Kommunen zu Beginn die Möglichkeit, eigene Maßnahmen zu beschließen, „das geht mittlerweile gegen Null.“ Dennoch ist die Stadt in regelmäßigem Austausch mit den Krankenhäusern und Altenheimen. „Die Belastungsgrenze dort ist erreicht, im Augenblick nicht primär wegen Corona, sondern wegen der Erkältungswelle und Personalausfällen.“

Stefan Kühn blickt zurück auf die Entwicklung der Pandemie im vergangenen Jahr, das mit der Omikron-Welle begann: „Anfang 2022 wurde gesagt, wir laufen quasi auf eine Wand zu. So war es dann auch. Die Inzidenz in Wuppertal ging auf 1700 hoch.“ Und die Sommer-Welle folgte. „Die Sommer davor, 2020 und 2021, waren Sommer der Entspannung.“ 2022 war anders. „Dann kam relativ früh eine Herbstwelle, die Inzidenz ging bis auf 800 hoch. Damals waren wir in großer Sorge: Ist das der Sockel für die Winter-Welle?“ Das sei glücklicherweise anders gekommen, in Wuppertal wie auch in NRW und Deutschland.

Im Laufe des Jahres 2022 wurden viele Schutzmaßnahmen wieder abgeschafft. Im Februar kündigte das Land Nordrhein-Westfalen an, dass Zugangsbeschränkungen im Handel wegfallen. Ebenso Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene. Die maximale Personenzahl für private Treffen lag bei zehn. In bestimmten Bereichen galt weiterhin die 2G- oder 3-Regel, Zutritt also nur für geimpfte oder genesene beziehungsweise auch getestete Personen. Später im Jahr wurde auch die Maskenpflicht in Geschäften und Restaurants abgeschafft, im öffentlichen Nahverkehr aber beibehalten.

Am Dienstag, 3. Januar 2023, gab die Stadt den Inzidenzwert mit 422 an, am gleichen Tag ein Jahr zuvor lag er bei 364. Bisher hat die Stadt 165 724 Corona-Fälle in Wuppertal erfasst, 163 933 der Erkrankten gelten als genesen, 720 sind an oder mit Corona gestorben. Aktuell sind 1011 Infizierte in der Statistik erfasst. Am Montag meldete die Stadt 193 Neuinfektionen, am Dienstag 283. In den vergangenen sieben Tagen gab es 1500 Neuinfektion.

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