Corona-Pandemie Wechselunterricht an Wuppertaler Schulen beginnt erst am 26. Mai

Wuppertal · Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt auch in Wuppertal. Nun gibt es eine Perspektive für Unterricht an Schulen - und ein mögliches Datum dafür.

 In Wuppertal beginnt der Präsenzunterricht im Wechsel erst nach Pfingsten.

In Wuppertal beginnt der Präsenzunterricht im Wechsel erst nach Pfingsten.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Da der Corona-Inzidenzwert in Wuppertal unter die 165er-Marke gesunken ist, soll es bald eine Rückkehr zum Wechselunterricht an den Wuppertaler Schulen geben. Doch bis zum Mittwochabend dauerte es, bevor feststand, dass der Schulbetrieb nicht ab dem kommenden Montag, 17. Mai, sondern frühestens am 26. Mai nach Pfingsten wieder im Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht stattfinden kann.

Nach Bundesinfektionsschutzgesetz muss eine Stadt den Grenzwert der Sieben-Tage-Inzidenz von 165 an fünf aufeinander folgenden Werktagen unterschreiten, bevor am übernächsten Tag weitere Maßnahmen, etwa der Freigabe-Erlass des Landes, folgen können.

Für den vergangenen Montag lagen allerdings zwei unterschiedliche Inzidenzwerte für Wuppertal beim Landeszentrum für Gesundheit vor. Der eine Wert von knapp unter 165 hätte den Wechselunterricht ab dem kommenden Montag möglich und erforderlich gemacht. Ein zweiter Inzidenzwert, der sich auf die laborbestätigten Fälle am vergangenen Montag bezog, lag knapp über 165. Von diesem Wert war auch die Stadt Wuppertal bei der Berechnung der Fünf-Tage-Regel ausgegangen.

Die Entscheidung
trifft das Land

Der kleine Unterschied bei der Berechnung des Inzidenzwertes hat massive Auswirkungen für Schüler und Lehrer. Versuche der Stadt, das Problem kurzfristig telefonisch mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen zu klären, blieben zunächst ohne Erfolg. Dabei war Eile geboten, denn von der Entscheidung sind tausende Schüler, Eltern und Lehrer betroffen.

„Die Stadt trifft hier allerdings nicht die Entscheidungen“, betonen Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Krisenstabsleiter Johannes Slawig. „Ob eine Stadt aus den Festlegungen der Notbremse entlassen wird, entscheidet in jedem Einzelfall das Landesgesundheitsministerium“, werden sie in einer Mitteilung der Stadt zitiert.

Ein Start schon am Montag
wäre kaum zu organisieren

Tino Orlishausen von der Lehrergewerkschaft GEW berichtete am späten Mittwochnachmittag, dass die Schulen noch nicht wissen, welche Art von Unterricht sie am Montag erteilen sollen. „Etliche Schulen haben jetzt zwei Pläne an die Eltern geschickt“, erzählt er. Welcher davon gilt, müsse dann später kommuniziert werden.

Sollten die Schulen ab Montag Wechselunterricht erteilen, müsse auch noch einiges organisiert werden, mahnte er am Mittwoch. Vor allem an den Grundschulen würden dann die neuen Lollitests zum ersten Mal genutzt. „Ein zusätzlicher Organisationstag würde helfen, sonst muss am Montag vieles gleichzeitig passieren.“ Die Schulleitungen seien auf jeden Fall übers Wochenende beschäftigt.

Claus Baermann, Leiter der Gesamtschule Langerfeld, ging am Mittwoch gegenüber der WZ von einem Wechselunterrichtsstart erst am 26. Mai aus. „Ein Start vom kommenden Montag an wäre kaum zu organisieren“, sagt er. Die Gesamtschule Langerfeld habe wie viele andere Schulen auch einen beweglichen Ferientag auf den Freitag nach Himmelfahrt gelegt. Damit gebe es den letzten Kontakt mit den Schülern am Mittwoch dieser Woche. Weitere Informationen, etwa, für welche Gruppen der Unterricht in Präsenz stattfindet, müssten dann über das lange Wochenende per Mail kommuniziert werden.

Zudem stünden in der kommenden Woche am Mittwoch und Donnerstag die Zentralprüfungen in Deutsch und Englisch in den 10. Klassen an – unter entsprechenden Hygiene-Bedingungen. „Dann müssen wir etwa 170 Schüler der zehnten Klasse auf 18 bis 20 Räume verteilen und jeweils beaufsichtigen“, erläutert der Schulleiter. Noch dazu fänden auch noch Nachschreibetermine für die Abiturklausuren statt. Um diese Klausuren herum den Wechselunterricht zu planen – „das hätten wir früher organisieren müssen“, sagt Claus Baermann.

Am Mittwoch gegen 18 Uhr – erst nach mehrmaligem Nachfragen – erhielt die Stadt eine Antwort vom Land: Entscheidend sei der Inzidenzwert aus den laborbestätigten Fällen – eine Ansicht, die die Stadt von Anfang an vertreten hatte. Damit war klar: Die Schule startet erst am 26. Mai.

Johannes Slawig begrüßt den späteren Übergang zum Wechselunterricht „im Hinblick auf die immer noch zu hohen Inzidenzwerte“ grundsätzlich. „Wir haben noch immer keine stabile Situation und sollten in Bezug auf Lockerungen vorsichtig bleiben“.

(red)
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