Corona Stadt und GEW kritisieren Öffnung der Schulen

Dezernent Kühn hätte sich Schwerpunkt auf Risikovermeidung gewünscht.

 Die Schulen in NRW sollen für einige Schüler in der kommenden Woche wieder öffnen.

Die Schulen in NRW sollen für einige Schüler in der kommenden Woche wieder öffnen.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Schulen sollen nach den Beschlüssen des Landes am Donnerstag kommender Woche wieder öffnen. Anscheinend wären dabei mehr Jahrgänge und Schüler betroffen als ursprünglich von Schuldezernent Stefan Kühn erhofft. Nach bisherigen Informationen sieht das Land vor, dass die Schulen ab dem 23. April für prüfungsvorbereitende Maßnahmen und Unterricht öffnen sollen – ausschließlich für die, die noch Prüfungen abzulegen hätten. Kühn sagt, das betreffe dann alle Abschlussjahrgänge der Gymnasien, Gesamt-, Real- und Hauptschulen sowie der Berufskollegs. „Das hieße, dass alle weiterführenden Schulen öffnen müssen“, erklärt er.

Als Verantwortlicher für Gesundheit hätte er sich vom Land einen größeren Schwerpunkt auf Risikenvermeidung gewünscht. Und als Schuldezernent genauere Angaben. Bis 17.43 Uhr am Donnerstag habe er keine genauen Aussagen vom Land erhalten, wie genau der Schulbetrieb wieder anlaufen soll. Die Stadt plane mit dem, was aus den Medien bekannt sei. Das zeige, dass das Land unnötig und zu schnell vorgeprescht sei, so Kühn. „Wir schwimmen total“, dabei wäre „Genauigkeit das A und O“ in der Situation.

Auch die Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert die Beschlusslage. Richard Voß aus dem Wuppertaler Leitungsteam sagt, er sei „fassungslos“, wie man während eines Kontaktverbots bis zum 3. Mai daran denken könne, Schulen wieder zu öffnen. „Abstand zu halten funktioniert aus unserer Sicht in der Schule nicht.“ Auch gebe es viele ungeklärte Probleme: Was ist mit den Lehrern, die einer Risikogruppe angehören, müssen generell alle Lehrer wieder anwesend sein?

Der nahende Schulbeginn beschäftigt auch die Wuppertaler Stadtwerke. Wie WSW-Sprecher Holger Stephan mitteilte, arbeite man an den möglichen Konsequenzen für den ÖPNV. „Wir brauchen aber noch etwas Zeit für die Vorbereitung“, so Stephan. Er rechne aber fest damit, dass in der kommenden Woche wieder Bewegung in den Fahrplan kommen wird. ecr/neuk

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